Nicolas Sarkozy: Von der Führungsfigur zum Angeklagten

Nicolas Sarkozy: Von der Führungsfigur zum Angeklagten
Nach einer ersten Verurteilung im März steht der Ex-Präsident erneut vor Gericht. Bei den Republikanern hinterlässt er eine Leerstelle – ein Comeback ist in weite Ferne gerückt.

Von Simone Weiler, Paris

Wenn die Lichter im Saal ausgingen, die Musik immer lauter wurde und die Spannung in der Luft spürbar, dann war der Moment gekommen, an dem Nicolas Sarkozy mit dynamischen Schritten auf die Bühne eilte, bejubelt von seinen Anhängern. Der damalige französische Präsident, ein brillanter Redner, legte im Wahlkampf 2012 spektakuläre Auftritte hin und zahlenmäßig mehr als sein Hauptrivale François Hollande.

Heute weiß man, dass das möglich war, weil Sarkozys Wahlkampfbudget das erlaubte Limit von 22,5 Millionen Euro deutlich überschritt – es lag bei mindestens 42,8 Millionen. Dies versuchte sein Wahlkampfteam mithilfe der PR-Agentur Bygmalion, die falsche Rechnungen ausstellte, zu vertuschen.

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