"Wow": Netanjahu schlägt Trump für Friedensnobelpreis vor

Zusammenfassung
- Netanjahu schlägt Trump für den Friedensnobelpreis vor und lobt seine Friedensbemühungen.
- Trump zeigt Vertrauen in eine mögliche Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas.
- Israel plant ein Auffanglager für 600.000 Gaza-Bewohner, um die Hamas zu schwächen.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schlägt US-Präsident Donald Trump für den Friedensnobelpreis vor.
Der US-Präsident schmiede "in diesem Moment Frieden, in einem Land, in einer Region nach der anderen", meinte Netanjahu und lobte Trumps "Streben nach Frieden und Sicherheit". "Wow", erwiderte Trump. "Gerade von Ihnen ist das sehr bedeutungsvoll." Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter.
Trump glaubt an Einigung zwischen Israel und der Hamas
Der US-Präsident zeigte sich zuversichtlich, dass es zu einer Einigung zwischen Israel und der Hamas kommt. "Sie wollen sich treffen und sie wollen diese Waffenruhe". Die Times of Israel erfuhr aus diplomatischen Kreisen, Trump wolle bis Ende dieser Woche einen entsprechenden Deal erreichen.
Sein Sonderbeauftragter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, reist nach Angaben des Weißen Hauses diese Woche erneut in die katarische Hauptstadt Doha, um an den indirekten Gesprächen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln teilzunehmen.
Er denke, "dass wir unter der Führung von Präsident Trump einen Frieden zwischen uns und dem gesamten Nahen Osten erreichen können", sagte auch Israels Regierungschef.
Palästinenser umsiedeln
Die Frage von Journalisten, ob eine Zweistaatenlösung möglich sei, ließ Trump seinen israelischen Gast beantworten. Die Palästinenser sollten sich zwar selbst regieren können, die Sicherheit werde aber "immer in unseren Händen bleiben", betonte Netanjahu. "Wir begehen keinen Selbstmord", fügte der Regierungschef hinzu. Mit einer Zweistaatenlösung ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel lebt.
Die beiden Politiker besprachen zudem eine mögliche Umsiedlung von Palästinensern. Israel und die USA seien "kurz davor, mehrere Länder zu finden", die Palästinenser aufnehmen würden, die den vom Krieg verwüsteten Gazastreifen verlassen möchten, sagte Netanjahu. "Ich denke, Präsident Trump hatte eine brillante Vision. Das nennt man freie Wahl. Wenn die Menschen bleiben wollen, können sie bleiben; aber wenn sie gehen wollen, sollten sie gehen können".
Trump hatte Anfang Februar erklärt, die USA könnten den Gazastreifen übernehmen, das kriegszerstörte Gebiet planieren, neu aufbauen und in eine "Riviera des Nahen Ostens" verwandeln. Die mehr als zwei Millionen Palästinenser müssten dazu umgesiedelt werden. Israelische Regierungsvertreter hatten in der Vergangenheit mehrfach angekündigt, die "freiwillige" Emigration eines bedeutenden Teils der knapp mehr als zwei Millionen Bewohner des abgeriegelten Küstenstreifens voranzutreiben.
Israel plant Auffanglager für Hunderttausende Gaza-Bewohner
Israel Verteidigungsminister Israel Katz ordnete Medienberichten zufolge schon mal die Planung eines riesigen Auffanglagers für 600.000 vom Krieg vertriebene Palästinenser im südlichen Gaza an. Damit solle die Macht der Hamas geschwächt werden. Katz sprach demnach von einer "Humanitären Stadt" auf den Trümmern der im Gaza-Krieg zerstörten Stadt Rafah.
Das neue Lager solle während der 60-tägigen Feuerpause entstehen. Das Lager werde auch dazu dienen, den Emigrationsplan für die Palästinenser umzusetzen. "Denn der wird kommen", zitierten Medien den Minister. Bisher hat sich allerdings kein einziges Land der Welt dazu bereit erklärt, eine nennenswerte Zahl an Palästinensern aus Gaza aufzunehmen.
Radikalere Kräfte in Israel, so auch einige rechtsextreme Minister der rechts-religiösen Regierung von Netanjahu, sprechen offen von Zwangsdeportationen der Gaza-Bevölkerung und von der Errichtung jüdischer Siedlungen in Gaza. Eine Zwangsumsiedlung würde laut Experten gegen das Völkerrecht verstoßen.
Gespräche der USA mit dem Iran
Trump kündigte zudem Gespräche seiner Regierung mit dem Iran an. Dem US-Sondergesandten Steve Witkoff zufolge sollen diese möglicherweise in der kommenden Woche stattfinden. Trump stellte in Aussicht, die Sanktionen gegen den Iran zu einem späteren Zeitpunkt aufzuheben.
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