Warum ein Rechter Mob einen Stützpunkt der israelischen Armee stürmte

Vermummte Männer vor einem Gatter
Israels Militärpolizei wollte neun Soldaten festnehmen. Sie sollen einen Häftling misshandelt haben. Darauf drangen wütende Siedler in die Basis ein.

 „Der Mob übernimmt die Herrschaft“, hieß es am Dienstag in der Zeitung Haaretz. Doch war es nicht nur Mob, der in der Nacht zuvor zwei Militärbasen in Israel stürmte. Angeführt wurden die zum Teil vermummten Aufrührer vom "Minister für Israels Abwehrkraft" Jizchak Wasserlauf. Von der Partei Jüdische Stärke, die am rechts-extremistischen Rand der Regierung von Premier Benjamin Netanjahu sitzt.

Aber auch dessen Likud-Partei war mit Talli Gotliv vertreten. Eine Abgeordnete, die eine gut zu verkaufende Medien-Pose noch schneller erkennen kann als ihr Chef. Keine aufgebrachte Opposition protestierte hier, sondern eine chaotische Regierung: Gegen sich selbst. Gegen den Staat Israel.

Der Anlass: Am Montag nahm die Militärpolizei acht Soldaten fest. Unter dem Verdacht, einen Hamas-Gefangenen in ihrer Basis Sde Teman im Süden Israels sexuell brutal angegriffen und verletzt zu haben. Zeugenaussagen wie ärztliche Gutachten bekräftigen den Verdacht. Mehrere Clips der razzia-ähnlichen Festnahmen wurden Minuten später in den Netzwerken hochgeladen.

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