300.000 Menschen bei Pro-Palästina-Großdemo in London

Polizisten bei Demonstrationen in London Ende Oktober
Knapp 2.000 Polizisten sind im Einsatz. In Sprechchören und auf Plakaten forderteten die Demonstrierenden „Freiheit für Palästina“ und ein Ende der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen.

Etwa 300.000 Menschen haben sich in London nach Schätzungen der Polizei an einer propalästinensischen Großdemonstration beteiligt. In Sprechchören und auf Plakaten forderten sie am Samstag „Freiheit für Palästina“ und ein Ende der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen. Die Veranstalter hatten mit mehr als 500.000 Menschen gerechnet. Es wurden zunächst keine Gesetzesverstöße bekannt.

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300.000 Menschen bei Pro-Palästina-Großdemo in London

Teilnehmer der propalästinensischen Großdemonstration am Samstag

Die Menge zog vom zentralen Hyde Park über die Vauxhall-Brücke zur US-Botschaft an der Themse. Auch britische Gewerkschaften und Politiker beteiligten sich an dem Protestmarsch, darunter der frühere Chef der Labour-Partei, Jeremy Corbyn. Zuletzt hatten mehrere Politiker der traditionell palästinafreundlichen Sozialdemokraten aus Protest gegen die Weigerung des amtierenden Parteichefs, Keir Starmer, eine Waffenruhe im Gazastreifen zu fordern, ihre Ämter abgegeben.

300.000 Menschen bei Pro-Palästina-Großdemo in London

Knapp 2.000 Polizisten sind im Einsatz

Gedenktag für Weltkriegstote

Der Protestmarsch fand am wichtigsten britischen Gedenktag für die Weltkriegstoten statt, dem „Armistice Day“. Mit den Feiern am Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg 1918 erinnern die Menschen im Vereinigten Königreich an die gefallenen Soldaten. Premierminister Rishi Sunak hatte es „respektlos“ genannt, dass die Veranstaltung stattfindet.

300.000 Menschen bei Pro-Palästina-Großdemo in London

Teilnehmer des "National March For Palestine" im Zentrum Londons fordern einen Waffenstillstand im Israel-Gaza-Krieg 

In der Nähe der Demonstrationsroute nahm die Polizei mehr als 90 britische Nationalisten und Hooligans fest. Es wurde befürchtet, dass die Rechten versuchen würden, die Kundgebungsteilnehmer anzugreifen. Am Vormittag war es bereits nahe des Kriegsmahnmals Cenotaph zu Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und nationalistischen Gegendemonstranten gekommen. Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan gab Innenministerin Suella Braverman die Schuld an der angespannten Lage. Die konservative Hardlinerin habe die Rechtsradikalen angestachelt, als sie die Kundgebung als „Hassmarsch“ bezeichnet hatte, kritisierte der Labour-Politiker Khan.

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