50 Frauen und Kinder: Berichte über neuen Geisel-Deal

Angehörige der israelischen Geiseln marschieren von Tel Aviv nach Jerusalem, um an die Regierung zu appellieren, mehr für die Geiselbefreiung zu tun.
Bei den Verhandlungen über die Freilassung der israelischen Geiseln aus den Händen der Hamas geht es auch um mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen und die Freilassung einer unbestimmten Zahl an Frauen und Minderjährigen aus israelischen Gefängnissen.

Laut Informationen der Washington Post soll die Terror-Organisation Hamas grundsätzlich einem Abkommen zugestimmt haben, das zur Freilassung zumindest eines Teils der aus Israel in den Gazastreifen entführten Geiseln – vor allem Frauen und Kinder – führen könnte. Allerdings fehle noch die Zustimmung Israels. 

Es gehe demnach um eine Kampfpause von mehreren Tagen, mehr humanitäre Hilfen und ebenfalls die Freilassung von einer unbekannten Anzahl an Palästinensern aus israelischen Gefängnissen – auch hierbei soll es sich vor allem um Frauen und Kinder handeln. Dafür könnten 50 in Gaza festgehaltene Frauen und Kinder zurückgebracht werden. Die Washington Post zitiert dafür einen arabischen Diplomaten, der mit den laufenden Verhandlungen vertraut sein soll.

Jener Diplomat und andere warnten aber vor zu großen Hoffnungen, bisherige Vorschläge waren gescheitert. Sollte Israel zustimmen, könnte es allerdings schnell gehen.  

Über ein ähnliches Abkommen berichtet auch die Deutsche Presse-Agentur, die ebenfalls mit einer mit den Verhandlungen vertrauten Person gesprochen hat. 

200 Lastwagenladungen täglich, Treibstoff und 75 palästinensische Frauen und Kinder 

Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es ebenfalls, Hamas habe einer mehrtägigen Feuerpause und der Freilassung von 50 Frauen und Kindern zugestimmt. Im Gegenzug sollten 75 palästinensische Frauen und Kinder freigelassen werden. Zudem solle die Lieferung von Hilfsgütern für den Gazastreifen auf 200 Lastwagenladungen täglich steigen und die tägliche Einfuhr von Treibstoff ermöglicht werden.

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Unklar blieb, inwieweit mit "Kindern" auch oder nur Jugendliche gemeint waren. Die Palästinenser bezeichnen Minderjährige unter 18 Jahren meist durchgehend als Kinder. Nach israelischen Angaben ist die jüngste am 7. Oktober verschleppte Geisel zehn Monate alt, insgesamt war die Rede von 32 Kindern. Es könnten auch Jugendliche unter den Geiseln sein.

In israelischen Gefängnissen wurden nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation Betselem zuletzt 160 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren festgehalten, aber keine Kinder unter 14 Jahren.

Katar und Ägypten als Vermittler

Im Gaza-Krieg gibt es seit Wochen intensive Bemühungen für eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln. Vor allem Katar und Ägypten treten dabei als Vermittler auf. US-Präsident Joe Biden sagte, angesprochen auf eine mögliche Geiselbefreiung, "leicht hoffnungsvoll" zu sein.

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