
© APA/YONGYOT PRUKSARAK
Unruhen: Exodus der Verfolgten
Die Rohingya sind die am stärksten verfolgte Minderheit der Welt - sie stehen im Zentrum von Burmas Ethnien-Konflikt.
Nach den schweren Unruhen in der zentralbirmanischen Stadt Meiktila mit mindestens 32 Toten am Wochenende hat eine Flüchtlingswelle eingesetzt: Fast 9.000 Menschen seien auf der Flucht vor der Gewalt. Die Auseinandersetzungen zwischen Buddhisten und Muslimen in Meiktila hatten begonnen, nachdem es im Geschäft eines Muslims zum Streit zwischen dem Besitzers und einem Kunden gekommen war. Daraufhin hatten sich Buddhisten und Moslems heftige Straßenschlachten geliefert. Nach drei Tagen der Gewalt verhängten die Behörden den Ausnahmezustand über insgesamt vier Gemeinden.
Die Auseinandersetzungen sind die schlimmsten gewaltsamen Zusammenstöße in Burma seit den Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Buddhisten im westlichen Bundesstaat Rakhine im vergangenen Jahr. Dabei waren mindestens 180 Menschen getötet und 115.000 vertrieben worden. In Burma sind etwa vier Prozent der 60 Millionen Einwohner muslimisch; die Mehrheit der Menschen ist buddhistisch.
Rohingyas als Zielscheibe


Die muslimischen Rohingya gelten laut UNO als die derzeit am stärksten verfolgte Minderheit der Welt. Obwohl in Burma etwa 135 ethnische Minderheiten leben, wird ihnen die Anerkennung verweigert - Burmas Präsident Thein Sein verlangt nun sogar, sie sollten in Lagern interniert und ins Ausland abgeschoben werden. Selbst die Partei der Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi beteiligt sich laut Medienberichten an der Hetze.
Internet-Aktionen
Auch das Hacker-Kollektiv Anonymous hat kürzlich auf die Situation der Verfolgten aufmerksam gemacht und fordert Menschen in aller Welt auf, sich an Petitionen zur Beendigung der Verfolgung zu beteiligen. Auch zu einem Twitter-Sturm wurde aufgerufen - mehr dazu lesen Sie hier.
Jederzeit und überall top-informiert
Uneingeschränkten Zugang zu allen digitalen Inhalten von KURIER sichern: Plus Inhalte, ePaper, Online-Magazine und mehr. Jetzt KURIER Digital-Abo testen.