Burma: Triumph der Freiheitsikone

Burma: Triumph der Freiheitsikone
Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi zieht nach einem triumphalen Wahlsieg erstmals ins Parlament ein.

Burmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi zieht nach Angaben ihrer Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) ins burmesische Parlament ein. Suu Kyi habe die Wahl in ihrem ländlichen Kreis Kawhmu klar mit 82 Prozent der Stimmen gewonnen. Vor der Parteizentrale in Rangun feierten und sangen bereits Hunderte Anhänger Suu Kyis.

Nach Angaben der NLD waren auch zahlreiche andere NLD-Kandidaten erfolgreich; sie gehe davon aus, dass 30 NLD-Mitglieder den Sprung ins Parlament schaffen, teilte die Partei mit. Bei den Nachwahlen ging es um 45 Mandate: 37 im Unterhaus, sechs im Oberhaus und zwei in Regionalversammlungen. Diese wurden frei, nachdem Abgeordnete nach der umstrittenen Wahl vom November 2010 in Regierungsämter wechselten. Die NLD bewarb sich um 44 dieser 45 Mandate. Die Nachwahl wird die breite Parlamentsmehrheit der burmesischen Führung nicht gefährden. Sie gilt aber als wichtiger Test dafür, ob die Regierung ihre Reformen ernst meint.

"Angst macht korrupt"

Offizielle Ergebnisse der Nachwahl werden erst binnen einer Woche erwartet. Es war Suu Kyis erste Kandidatur für einen Parlamentssitz. Sie saß zwischen 1990 und 2010 die meiste Zeit im Gefängnis oder stand unter Hausarrest. Die NLD hatte die Parlamentswahl 1990 gewonnen, doch verhinderte die Militärjunta damals die Regierungsübernahme der Partei.

1991 bekam Suu Kyi den Friedensnobelpreis für ihren gewaltlosen Widerstand gegen das Regime. "Nicht die Macht, sondern die Angst macht korrupt," schrieb sie 1990 in ihrem berühmtesten Essay. "Angst, die Macht zu verlieren, macht die Machthaber korrupt und Angst vor den Geißeln der Macht korrumpiert die Opfer."

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