Trumps grimmige Handelskrieger sind auf dem Vormarsch
Großmütig schickte Trump ihm noch eine Handvoll dick aufgetragenes Lob hinterher. Gary Cohn habe als Chef-Wirtschaftsberater einen "großartigen Job" gemacht und sei ein "Ausnahmetalent". Doch dieses Ausnahmetalent ist in diesen Tagen heraufziehender Handelskriege mit China und Europa nicht mehr gefragt.
Und der Präsident hat diese Konflikte in den vergangenen Tagen noch weiter befeuert, als er ankündigte, Strafzölle von 25 Prozent auf Stahlimporte einheben zu wollen. Auch die merklich verärgerte Gegenreaktion der EU-Spitzen, die ihrerseits mit ähnlichen Importbarrieren - etwa für Whiskey und Harley Davidson - drohten, spornte den US-Präsidenten nur noch mehr an. Notfalls werde man eben auch deutsche Autos höher besteuerten, stieß er noch einmal heftiger ins Protektionismus-Horn.
Auftritt der neuen Handelskrieger
Für den ohnehin merklich frustrierten Cohn war das offensichtlich nur noch der letzte Anstoß für den Abgang. Der Demokrat und überzeugte Anhänger von freiem Welthandel hat sich in mehr als einem Jahr Trump-Regierung am Protektionismus seines Chefs und seiner dazugehörigen Einflüsterer verschlissen. Trump hatte ja schon im Wahlkampf auf protektionistische Parolen gesetzt: Er werde, tönte er ständig, nicht länger zulassen, dass die USA durch Chinas manipulative Wirtschaftspolitik ins Hintertreffen gerieten. Auch Deutschland als Export-Weltmeister war ein bevorzugtes Objekt Trump'scher Attacken. Viel zu viele deutsche Autos, meine er einmal, würden durch die Straßen New Yorks rollen.
Konflikt zahlt sich aus
Genau solche Ideen befeuern die Handelskrieger in Trumps Team, die jetzt am Wort sind. Dazu gehört als allererstes Wilbur Ross, der Handelsminister. Der 80-jährige Milliardär, der skurrilerweise - wie durch die Paradise-Papers kürzlich aufgedeckt - undurchsichtige Energie-Geschäfte mit Putins engstem Umfeld betreibt, ist derzeit voll damit beschäftigt, Trumps protektionistische Ausritte zu rechtfertigen. Strafzölle und Blockaden seien durchaus sinnvoll und außerdem habe der Präsident doch versprochen, die US-Industrie zu schützen. Ross sieht das aus der Perspektive des ehemaligen Stahlbarons, hat er doch in der Branche einst den Grundstock für sein Vermögen gelegt.
Die Grundüberzeugung der Protektionisten: Grenzen und Handelsbarrieren hochzufahren würde zwar möglicherweise schädliche Auswirkungen haben, die wären aber gleichmäßig auf die Gegner verteilt und könnten so ruhig ausgefochten werden. Vor allem, so macht Ross seiner Überzeugung regelmäßig Luft, würden die USA mit ihrer derzeitigen Politik ständig ihre wirtschaftlichen Gegner wie China oder Japan finanzieren - und das sei vielleicht 1945 nötig gewesen, aber heute nicht mehr.
Cohns Intimfeind rückt auf
Gleich neben Ross hat ein weiterer Wirtschaftskrieger und Falke an der Seite Trumps Stellung bezogen. Peter Navarro wirkt in diesen Tagen wie aufgepumpt. Mit strotzendem Selbstbewusstsein wirbt der Wirtschaftsberater im Weißen Haus für die US-Strafzölle. Die von Präsident Donald Trump angekündigten Maßnahmen sind für den handelspolitischen Falken ein persönlicher Triumph. Navarro konnte sich damit in einem internen Flügelkampf durchsetzen. Schließlich galt der Freihandels-Fan Gary Cohn als sein Intimfeind.
Navarro legt sich indessen seit Tagen für Trump ins Zeug und preist in TV-Auftritten dessen „mutige, harte Entscheidung“ zum Schutz der heimischen Produzenten an. Die vielen Warnungen vor einem Handelskrieg schlägt der 68-jährige Wirtschaftsprofessor in den Wind. An Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder glaube er nicht - „aus dem einfachen Grund, dass wir der lukrativste und größte Markt der Welt sind“.
Doch abseits der kämpferischen Stimmung im Weißen Haus geht in Washington die Angst vor dem neuen Protektionismus um. Immer mehr Republikaner, darunter auch viele politische Schwergewichte, sind entsetzt über die geplanten Strafzölle. Paul Ryan, Vorsitzender im Repräsentantenhaus, mahnte, doch lieber auf "chirurgische Maßnahmen" zu setzen, statt auf den Strafzoll-Frontalangriff. Sein Kollege im Senat, Mitch McConnell hörte sich ganz ähnlich an: "Wir mahnen zur Vorsicht". Trump aber lässt sich fürs erste wohl kaum bremsen. Ein Handelskrieg wäre "einfach zu gewinnen".
Wilbur Ross dagegen zeigt sich im Fernsehen derzeit gerne mit einer Bierdose. Die, erklärt er dann, würde durch die geplanten Strafzölle auf Aluminium gerade einmal um 0,3 Cent teurer. Wer würde sich denn über solche Kleinigkeiten den Kopf zerbrechen.
Dieser Tage sieht man Wilbur Ross des Öfteren mit einer Bierdose in der Hand. Die hält er mit ernster Miene in eine Kamera, als wäre sie ein unverzichtbares Beweisstück. In einer solchen Dose, rechnet der amerikanische Handelsminister vor, stecke Aluminium im Wert von drei Cent. Schlage man zehn Prozent Zoll auf Aluminiumimporte auf, werde ein Budweiser, im Laden für einen Dollar zu haben, um gerade mal 0,3 Cent teurer. "Wer in aller Welt zermartert sich deswegen den Kopf?", mokierte sich Ross, als er sich neulich beim Börsensender CNBC zuschalten ließ. - derstandard.at/2000075527426/Wie-Amerikas-protektionistischer-Handelsminister-ticktDieser Tage sieht man Wilbur Ross des Öfteren mit einer Bierdose in der Hand. Die hält er mit ernster Miene in eine Kamera, als wäre sie ein unverzichtbares Beweisstück. In einer solchen Dose, rechnet der amerikanische Handelsminister vor, stecke Aluminium im Wert von drei Cent. Schlage man zehn Prozent Zoll auf Aluminiumimporte auf, werde ein Budweiser, im Laden für einen Dollar zu haben, um gerade mal 0,3 Cent teurer. "Wer in aller Welt zermartert sich deswegen den Kopf?", mokierte sich Ross, als er sich neulich beim Börsensender CNBC zuschalten ließ. - derstandard.at/2000075527426/Wie-Amerikas-protektionistischer-Handelsminister-ticktDieser Tage sieht man Wilbur Ross des Öfteren mit einer Bierdose in der Hand. Die hält er mit ernster Miene in eine Kamera, als wäre sie ein unverzichtbares Beweisstück. In einer solchen Dose, rechnet der amerikanische Handelsminister vor, stecke Aluminium im Wert von drei Cent. Schlage man zehn Prozent Zoll auf Aluminiumimporte auf, werde ein Budweiser, im Laden für einen Dollar zu haben, um gerade mal 0,3 Cent teurer. "Wer in aller Welt zermartert sich deswegen den Kopf?", mokierte sich Ross, als er sich neulich beim Börsensender CNBC zuschalten ließ. - derstandard.at/2000075527426/Wie-Amerikas-protektionistischer-Handelsminister-ticktDieser Tage sieht man Wilbur Ross des Öfteren mit einer Bierdose in der Hand. Die hält er mit ernster Miene in eine Kamera, als wäre sie ein unverzichtbares Beweisstück. In einer solchen Dose, rechnet der amerikanische Handelsminister vor, stecke Aluminium im Wert von drei Cent. Schlage man zehn Prozent Zoll auf Aluminiumimporte auf, werde ein Budweiser, im Laden für einen Dollar zu haben, um gerade mal 0,3 Cent teurer. "Wer in aller Welt zermartert sich deswegen den Kopf?", mokierte sich Ross, als er sich neulich beim Börsensender CNBC zuschalten ließ. - derstandard.at/2000075527426/Wie-Amerikas-protektionistischer-Handelsminister-tickt
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