Istanbul-Anschlag: Drei Verdächtige in Haft

Am Dienstag dem 7. Juni explodierte eine Autobombe im Zentrum Istanbuls.
Neun weitere Festgenommene wurden wieder frei gelassen.

Nach dem Anschlag in Istanbul mit elf Todesopfern sind laut einem Agenturbericht drei der zwölf Festgenommenen weiter in Haft. Den drei Verdächtigen würden Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terror-Gruppe, ein "Angriff auf die Einheit und Integrität des Staates" sowie vorsätzlicher Mord zu Last gelegt, berichtete die Nachrichtenagentur Dogan am Samstag. Neun Festgenommene seien wieder frei.

Freiheitsfalken Kurdistan bekannten sich

Im Zentrum der türkischen Metropole war am Dienstag ein Anschlag mit einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug auf einen Polizeibus verübt worden. Sechs Polizisten sowie fünf Zivilisten wurden getötet. Zu der Tat bekannten sich am Freitag die Freiheitsfalken Kurdistans (TAK). Das Attenat sei ein Akt der Rache für die Einsätze der türkischen Armee im kurdisch geprägten Südosten des Landes gewesen.

Aus Sicht der türkischen Regierung ist die TAK eine Untergruppe der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), auch wenn sich diese von der Gruppe distanziert hat. Am Mittwoch starben bei einem weiteren Sprengstoffanschlag auf eine Polizeiwache in Midyat im Südosten der Türkei sechs Menschen, darunter drei Polizisten. Zu dieser Tat bekannte sich die PKK.

Yildrim: "Lasst uns die Auseinandersetzung beenden"

Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim, der wie Staatschef Recep Tayyip Erdogan eine harte Linie gegen kurdische Rebellen vertritt, rief diese am Samstag in einer Rede in Istanbul auf, ihren Kampf aufzugeben. "Lasst uns die Auseinandersetzungen beenden, lasst uns Frieden, Brüderlichkeit und Solidarität so weit bringen wie möglich", sagte Yildirim.

Die türkische Armee geht im Südosten des Landes seit einem Jahr mit großer Härte gegen mutmaßliche PKK-Kämpfer und ihre Unterstützer vor. Die PKK attackiert ihrerseits türkische Sicherheitskräfte. Am Freitag wurden bei Kämpfen mit der PKK im südöstlichen Hakkari zwei Soldaten getötet und vier weitere verletzt, wie der türkische Generalstab mitteilte.

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