Dazu kommt, dass einige der Systeme an die Front verlegt wurden: Denn die russischen FAB-Bomben zeigen verheerende Wirkung an der Front: Diese Gleitbomben sind im Wesentlichen konventionelle Bomben, die mit Navigationssystemen und zusätzlichen Flügeln ausgestattet sind.
Einige werden neu gebaut, andere werden allerdings günstig nachträglich mit diesen Flügeln modifiziert. Dadurch können die Gleitbomben eine weitere Strecke zurücklegen und Ziele präziser treffen als ungelenkte Bomben. Bisher konnten sie von russischen Bombern in sicherer Entfernung abgeworfen werden, ohne dass diese von der ukrainischen Luftabwehr getroffen werden konnten. Patriot und Iris-T sollten das verhindern.
Damit blieben jedoch wichtige Infrastrukturen ungeschützt. Dazu kommt, dass russische Marschflugkörper vor wenigen Wochen zwei Patriot-Startgeräte und Patriot-Raketen zerstört haben dürften. Zu guter Letzt dürfte der Munitionsmangel auch im Bereich der Luftabwehr eklatant sein. Die teuren Raketen (etwa drei Millionen Euro pro Stück) wurden bereits im Jänner bei Japan angefragt. Würde Tokio seine Raketen an Washington übergeben, könnte Washington dieselbe Anzahl an die Ukraine liefern. Noch dürfte hier nicht viel passiert sein.
Grundsätzlich wäre das Patriot-System, das bereits russische Hyperschallraketen abgefangen haben soll, eine der besten Verteidigungswaffen gegen russische Luftangriffe. Das Flugabwehrraketensystem kann bis zu fünfzig Ziele erfassen, fünf gleichzeitig bekämpfen und gilt als eines der Besten seiner Art.
Russlands Kriegswirtschaft
Vor allem gegen feindliche Kampfjets, ballistische Raketen, Marschflugkörper und Drohnen in einer Entfernung zwischen 35 und 160 Kilometern ist das Patriot-System wirksam.
Deutschland hat neben einem der Patriot-Systeme auch drei „IRIS-T SLM“ an die Ukraine geliefert
Ein arbeitsfähiges IRIS-T-System besteht aus mindestens einem Starter mit jeweils acht Raketen, einem 360-Grad-Radar und einem Kommandomodul. Es bildet eine Schutzglocke von 25 Kilometern Höhe und 50 Kilometern Radius. Die Raketen werden senkrecht gestartet und können in alle Richtungen abgefeuert werden.
Es sind allerdings bei Weitem zu wenige, um die gesamte Ukraine abzudecken. Indes ist Russland, das auf Kriegswirtschaft umgestellt hat, laut ukrainischen Quellen in der Lage, bis zu 130 Marschflugkörper und Raketen im Monat zu Produzieren. Dazu kommt, dass sowohl Nordkorea als auch der Iran Raketen liefern könnten oder bereits geliefert haben, um die russische Feuerkraft deutlich zu erhöhen.
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