Todesfalle Sahara: "Ein offenes Massengrab für Migranten"

Schon seit Jahren begeben sich Menschen aus Krisenregionen von Nordafrika aus auf den gefährlichen Weg in Richtung Europa. Auch 2024 starben wieder mehr als 2.400 im Mittelmeer.
Viele schaffen es aber gar nicht so weit. Denn auch die Routen durch die Sahara, die viele erst durchqueren müssen, werden für zahlreiche Menschen zur Todesfalle.
Der Aktivist Moctar Dan Yayé von der NGO Alarme Phone Sahara rettet Menschen, die in der Wüste in Not geraten. An diversen Migrationsabkommen der EU mit Drittstaaten übt er Kritik.
KURIER: Ihre Organisation sitzt in Agadez, Niger, einem Knotenpunkt der Migration zwischen Sahel und Sahara. Wie kann ein Europäer, der noch nie dort war, sich diesen Ort vorstellen?
Moctar Dan Yayé: Niger ist ein Transitland zwischen Subsahara-Afrika und dem Norden – inmitten der „zwei Afrikas“, wie wir sagen. Vieles von Niger ist Wüste. Es kann extrem heiß, aber auch sehr kalt und windig werden.
Trotz dieser widrigen Umstände war es früher ganz normal, dass Menschen über Niger vom einen Teil des Kontinents in den anderen gefahren sind. Viele sind zum Beispiel während der Regenzeit für ein paar Monate nach Algerien oder Libyen, um dort in der Landwirtschaft Saisonarbeit zu verrichten.
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