Migrantenleid in Triest: „In Gesellschaft von Ratten“

Kälte, Dreck und keine Hoffnung in dieser Notunterkunft
Da immer mehr Asylwerber über die Balkanroute kommen, spitzt sich auch in der italienischen Hafenstadt die Lage dramatisch zu – ein KURIER-Lokalaugenschein.

Triest, 8.30 Uhr morgens. Abdullah schaut verschlafen aus einem Berg Decken. Neun zählt er und sagt „trotzdem war mir eisig kalt.“ Kein Wunder, es hat Minusgrade in der italienischen Stadt, und seine Pritsche befindet sich nicht in einem Schlafsaal, sondern in den verwahrlosten Silos des alten Triester Hafens. Abdullah ist um die 25 Jahre alt, kommt aus Pakistan. Er ist nicht der Einzige, der hier geschlafen hat. Überall sieht man mit Kartons und Decken errichtete Unterschlupfe. Überall liegt Müll. Ein junger Afghane lugt aus einem Stoff- und Kartonverschlag. Auf die Frage, wie er die Nacht verbracht habe, antwortet er: „In Gesellschaft von Ratten.“

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