Merkel-Vize und Finanzminister Olaf Scholz, der nächste Kanzler?

Merkel-Vize und Finanzminister Olaf Scholz, der nächste Kanzler?
Die SPD hat für Klarheit gesorgt und ihren Kanzlerkandidaten gekürt - wo Olaf Scholz punkten und scheitern könnte.

Olaf Scholz ist einer, der vom Chaos profitiert. Dieses Bild zieht sich durch seine politische Laufbahn. 2009 als die SPD in Hamburg im Argen lag, heillos zerstritten war, kam seine Chance. Scholz – zuvor Generalsekretär unter Kanzler Gerhard Schröder, der dessen Agenda-Reform so monoton-hölzern runterratterte, dass man ihn fortan "Scholzomaten" nannte – übernahm. 2011 führte er die SPD zum Sieg: Statt Ole (Ole von Beust, CDU-Bürgermeister) saß nun Olaf als Oberbürgermeister im Hamburger Rathaus und wurde 2015 wiedergewählt.

Dass er jetzt die SPD auf Bundesebene in die nächste Wahl führen soll, wie nun verkündet wurde, ist einer ähnlichen Situation geschuldet: Zwar hatte der 62-Jährige im Rennen um den Chefsessel der Partei das Nachsehen und musste Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans die Führung der Partei überlassen, doch von deren selbst gesteckten Ziel 30 Prozent sind die Sozialdemokraten in Umfragen weit entfernt. Die neuen Chefs, die dem linken Parteiflügel zugeordnet werden und vor allem in der SPD-Nachwuchsorganisation Unterstützung fanden, haben nicht viel von sich Reden gemacht. Viel eher drängte sich der Eindruck auf, das sie von den Abgeordneten und den Ministern ihrer Partei entkoppelt waren.

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