Maria Kalesnikova: Vier Jahre im Kerker des Lukaschenko-Regimes

Eine Frau hält ein Bild in ihren Händen
Seit vier Jahren sitzt die Symbolfigur des politischen Widerstandes in Belarus hinter Gittern. Tatsiana Khomich kämpft um das Leben ihrer älteren Schwester.

Vier Dinge durfte Maria Kalesnikova in ihre Strafzelle mitnehmen: Zahnbürste und Zahnpasta, einen Kamm, ein Stück Seife. Zehn Tage lang musste die 42-jährige Musikerin darin aushalten. In einer eineinhalb Meter breiten Zelle ohne Toilette, stattdessen mit einem Loch im Boden. Ohne Bett, nur mit einer Holzpritsche ohne Matratze oder Decke.

 „Es war so kalt, dass sich Maria nicht hinlegen konnte, sie musste ständig in Bewegung bleiben. 15.000 Schritte hat sie so jeden Tag gemacht“, schildert die Schwester der inhaftierten belarussischen politischen Gefangenen. Tatsiana Khomich kämpft verzweifelt um das Leben ihrer Schwester – und gegen das Vergessen jener 1.300 Belarussen, die wegen ihrer Hoffnung auf einen Machtwechsel in Minsk hinter Gittern sitzen.

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