Flammende TV-Rede Macrons: "Kein Krieg gegen Russland"

Flammende TV-Rede Macrons: "Kein Krieg gegen Russland"
Frankreichs Präsident sei "an Seite der Russen, die gegen Krieg aufbegehren". Er wolle weiter Kontakt zu Wladimir Putin halten.

Er ist einer der letzten westlichen Staatsführer, der noch in Kontakt mit Russlands Machthaber Wladimir Putin steht: Emmanuel Macron. Der französische Staatspräsidenten hat sich am Mittwochabend mit einer TV-Ansprache an die Öffentlichkeit gewandt: Frankreich und die Welt hätten auf Putins Angriffe geantwortet und würden weitermachen. „Aber wir führen keinen Krieg gegen Russland. Dieses große europäische Volk hat so viel geopfert, um Europa im Zweiten Weltkrieg zu retten. Wir stehen heute an der Seite all jener Russen, die sich gegen diesen ungerechten Krieg stellen und die den Mut haben, dagegen aufzubegehren die den Friede verteidigen wollen.“

Deshalb habe er beschlossen, weiterhin mit Putin in Kontakt zu bleiben, um die weiter Ausbreitung des Konflikts zu verhindern. Europa werde viele Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen, Frankreich werde seinen Teil leisten.

Flammende TV-Rede Macrons: "Kein Krieg gegen Russland"
Der Krieg in der Ukraine war auch das zentrale Thema in der Rede zur Lage der Nation von US-Präsident Joe Biden in der Nacht zum Mittwoch. „Putin hat Gewalt und Chaos entfesselt. Aber während er auf dem Schlachtfeld vielleicht Gewinne erzielt, wird er langfristig einen hohen Preis zahlen“, sagte der Chef des Weißen Hauses und erntete Applaus sowohl von Demokraten als auch oppositionellen Republikanern. Der russische Machthaber habe sich „geirrt“, er habe gedacht, er können den Westen spalten, und die NATO werde nicht reagieren – doch der Westen stehe zusammen.

Biden (und die Ukraine) einen Demokraten und Republikaner

„Isolierter denn je“

Ein Eingreifen von US-Truppen in der Ukraine schloss Biden aus. Soldaten seien nach Europa verlegt worden, um „unsere NATO-Verbündete zu verteidigen“. Zugleich warnte er Moskau, noch weiter nach Westen vorzustoßen.

Wladimir Putin sei jedenfalls derzeit „isolierter von der Welt als je zuvor“, stellte der amerikanische Präsident fest.

Für Deutschland schloss Kanzler Olaf Scholz ein militärisches Engagement in der Ukraine kategorisch aus. „Wir werden nicht militärisch eingreifen. Das gilt für die NATO, das wird sie nicht tun, und auch für alle anderen. Das wäre in dieser Situation falsch“, sagte der Regierungschef bei seinem Besuch in Israel. Und weiter: „Was wir tun, ist zu unterstützen“ – mit Finanzhilfen und Hilfsgütern. Und auch mit zugesagtem Kriegsgerät.

Papst Franziskus erneuerte anlässlich des Aschermittwochs seinen Friedensappell: „Krieg ist Wahnsinn“, sagte er in dem 40-Sekunden-Video. Bei der Generalaudienz drückte er dann sein Mitgefühl mit den leidenden Menschen und seine Solidarität mit dem ukrainischen Volk generell aus: „Wir tragen dieses Volk in unseren Herzen.“

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