Macron, der ewige Klassenbeste, will wieder in den Élysée-Palast

Macron, der ewige Klassenbeste, will wieder in den Élysée-Palast
Die einen bewundern ihn, die anderen hassen ihn – das liegt auch an der Art, wie Macron Frankreich als Präsident regiert hat. Heute ist die Stichwahl gegen Le Pen.

Aus Paris Simone Weiler

Letztlich konnte er es sich doch nicht verkneifen. Er solle nicht arrogant auftreten, die Gegnerin keinesfalls von oben herab behandeln, warnten viele Emmanuel Macron vor der großen Fernseh-Debatte mit Marine Le Pen am Mittwochabend. Denn sein Image eines neunmalklugen Klassenstrebers ist die große Schwachstelle des französischen Präsidenten, der am Sonntag in der Stichwahl auf Le Pen trifft.

Dann aber drückte Macron alleine mit seiner Körperhaltung seine Verachtung für die Rechtsextreme aus. Verschränkte die Arme und fixierte sie mit ungläubigem Blick, so als versuche er, ihr zu folgen. „Hören Sie doch auf, alles durcheinanderzubringen“, rief er einmal aus. „Die Nummer kenne ich“ – damit spielte er auf das TV-Duell vor fünf Jahren an, bei dem sie sich völlig verzettelt hatte, während er seine Rivalin in Grund und Boden argumentierte, ohne auch nur zu stocken.

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