London: Acht Festgenommene planten weiteren Terrorakt

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Mitten im Zentrum von London raste am Mittwoch ein Auto in eine Menschengruppe. Ein Angreifer attackiert einen Polizisten. Die Polizei spricht von einem Terroranschlag. Mehr Details über Herkunft der Opfer. Festnahmen nach Hausdurchsuchungen. IS reklamiert Tat für sich.

Am Jahrestag der Anschläge von Brüssel sind bei einem Angriff in London vor dem britischen Parlament und auf der Westminister Brücke drei Menschen vom Attentäter getötet worden. Die Polizei erklärte, sie gehe bis auf weiteres von einem terroristischen Vorfall aus. Unter den Toten seien ein Polizist, auch der mutmaßliche Angreifer sei tot (insgesamt damit vier), sagte Terrorabwehrchef Mark Rowley. 29 Menschen seien schwer verletzt, sieben davon schwer. Zwischenzeitlich war sogar von rund 40 Verletzten und fünf Toten die Rede.

WAS WIR WISSEN

Der Täter: Bei dem Attentäter von London handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 52-jährigen Mann namens Khalid Masood. Scotland Yard bestätigte am Donnerstag auch, dass er in Großbritannien geboren wurde, er soll zuletzt in den West Midlands gelebt haben. Er sei unter einer Anzahl von Aliasnamen bekannt gewesen.

Masood sei in der Vergangenheit mit Gewaltdelikten und unerlaubtem Waffenbesitz in Erscheinung getreten, hieß es in einer Mitteilung weiter. Eine Verurteilung wegen terroristischer Aktivitäten habe es nicht gegeben. "Seine erste Verurteilung war 1983 wegen Sachbeschädigung, die letzte 2013 wegen unerlaubten Besitzes eines Messers", hieß es in der Mitteilung der Polizei.

Scotland Yard hatte zuvor von einem Einzeltäter gesprochen, der "vom internationalen Terrorismus inspiriert wurde".

Der Hintergrund: Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beansprucht den Anschlag für sich. Ein "Soldat" des IS habe die Operation ausgeführt, meldete das IS-Sprachrohr Amak. Der Angreifer sei damit Aufrufen gefolgt, Bewohner von Staaten der "internationalen Koalition" anzugreifen. Damit ist die Anti-IS-Koalition unter Führung der USA gemeint, der unter anderem Großbritannien, Frankreich und Deutschland angehören. Die Echtheit der Nachricht ließ sich zunächst nicht überprüfen. Sie wurde aber über die üblichen IS-Kanäle verbreitet. Der Terrorismusforscher Peter Neumann geht davon aus, dass das Bekennerschreiben des IS echt ist. Doch sei es eine andere Frage, welche Art von Verbindung existierte, sagte der Experte der Deutschen-Presse-Agentur. Neumann leitet das internationale Zentrum zur Erforschung von Radikalisierung (ICSR) am King's College in London und berät auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Sachen Deradikalisierung von Islamisten.

Die Tat: Nach Angaben der Polizei raste der Täter mit einem Auto in Passanten auf der Westminster-Brücke. Er fuhr wenige hundert Meter weiter und krachte mit dem grauen Hyundai i40 in den Zaun des Parlamentsgebäudes. Danach sprang er aus dem Wagen und lief nach Medienberichten mit zwei Messern bewaffnet auf das Gelände des Parlaments. Dort stach er einen unbewaffneten Polizisten nieder. Anschließend wurde er von einem anderen Beamten erschossen.

Die Toten: Es gab neben dem Angreifer mindestens drei Tote. Die Polizei korrigierte diesbezüglich ihre Angaben. Zwischenzeitlich war von vier Todesopfern die Rede gewesen. Die Toten auf der Westminster-Brücke sind ein etwa 50-jähriger Tourist aus den USA und eine 43-jährige Britin mit spanischen Wurzeln. Der getötete Polizist war ein 48-jähriger Beamter. Laut Scotland Yard war er "Ehemann und Vater".

Die Verletzten: Mindestens 40 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt, einige trugen "katastrophale Verletzungen" davon. Am Morgen befanden sich laut Scotland Yard sieben im kritischen Zustand. Auch eine Deutsche ist den Angaben zufolge unter den Verletzten. Die Verletzten stammen aus insgesamt mindestens elf Ländern. Verletzt wurden unter anderem drei französische Schüler, zwei rumänische, zwei griechische und vier südkoreanische Staatsbürger sowie ein Pole, ein Italiener, ein Amerikaner, ein Chinese und ein Ire. Unter den Schwerverletzten sind auch zwei Polizisten.

Die Ermittlungen: Die Polizei nahm Terrorermittlungen auf. In Zusammenhang mit dem Anschlag sind nach Angaben von Scotland Yard acht Menschen festgenommen worden. Zuvor seien sechs Wohnungen in London, Birmingham und anderen Orten durchsucht worden. Nach Angaben der Polizei waren am Tag nach der Attacke zusätzliche Beamte in London unterwegs, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.

London: Acht Festgenommene planten weiteren Terrorakt

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London: Acht Festgenommene planten weiteren Terrorakt

  • |Tom Schaffer

    BRITAIN-POLITICS-PARLIAMENT-ATTACK Foto: APA/AFP/ADRIAN DENNIS

    Tausende Menschen haben am Donnerstagabend am Trafalgar Square in London der Opfer des Terroranschlages gedacht. Londons Bürgermeister Sadiq Khan zündete während einer Gedenkzeremonie vor den Stufen der National Gallery Kerzen für die Opfer an. "Londoner werden sich nie von Terror einschüchtern lassen", rief Khan den Menschen zu.

    A woman holds up a sign at a vigil for the victims… Foto: AP/Matt Dunham

  • |Tom Schaffer

    Die britische Polizei hat am Tag nach dem Anschlag acht Personen festgenommen. Sie beschreibt diese als Terrorverdächtige, die Anschläge geplant und vorbereitet hätten. Die Ermittlungen werden weiter fortgesetzt, es gebe Razzien in Wales, Birmingham und London.

    Unterdessen schweben noch zwei Menschen in Lebensgefahr.

  • |Mathias Morscher

    Schweigeminute im UN-Sicherheitsrat

    Der UN-Sicherheitsrat hat dem Anschlag in London mit einer Schweigeminute gedacht. An dem Treffen, bei dem es eigentlich um die Konflikte in Nordkorea und Somalia ging, nahm am Donnerstag auch der britische Außenminister Boris Johnson teil. „Der Angriff auf London war ein Angriff auf die Welt“, sagte Johnson danach vor Journalisten. Der Kampf gegen den Terror werde aber gewonnen werden. „Unser Blick auf die Welt ist besser und großzügiger und unser Wille ist stärker.“ Johnson bedankte sich für die große Anteilnahme, die er stellvertretend für sein Land bei den Vereinten Nationen bekommen habe.

  • |Mathias Morscher

    Polizei gibt Namen des Täters bekannt

    Bei dem Attentäter von London handelt es sich um einen 52-jährigen Mann namens Khalid Masood aus Mittelengland. Das teilte Scotland Yard am Donnerstag mit. Er sei der Polizei bereits aufgrund von Gewaltdelikten und unerlaubtem Waffenbesitz bekannt gewesen, hieß es in einer Mitteilung weiter. Eine Verurteilung wegen terroristischer Aktivitäten habe es nicht gegeben.

    Hier unser Bericht über die Lage in Birmingham.

  • |Mathias Morscher

    Schweigeminute um 9.33 Uhr

    Er trug die Abzeichennummer 933 - nun hat London des beim Terroranschlag getöteten Polizisten genau um 9.33 Uhr britischer Zeit (10.33 MEZ) gedacht. Neben den Abgeordneten im Parlament beteiligten sich unter anderem die Londoner Polizei und die Stadtverwaltung im Rathaus an der Schweigeminute.
    Der 48-jährige Polizist, ein Familienvater, wurde bei dem Anschlag am Mittwoch auf dem Gelände des Londoner Parlaments erstochen. Er war unbewaffnet, als der Attentäter ihn attackierte.

  • |Mathias Morscher
  • |Mathias Morscher

    Die Londoner Westminster-Brücke ist weniger als 24 Stunden nach dem Terroranschlag wieder für den Verkehr freigegeben worden. Das teilte die Londoner Verkehrsorganisation Transport for London am Donnerstag auf Twitter mit. Die Brücke über die Themse war gesperrt worden, nachdem dort ein Attentäter am Mittwoch in Menschen gerast war. Ein Mann und eine Frau starben auf der Brücke. Eine andere Frau stürzte ins Wasser und wurde später mit ernsten Verletzungen geborgen.

  • |Mathias Morscher

    In Londoner U-Bahn-Stationen empfangen am Tag nach dem Terroranschlag Schilder mit Mutbotschaften die Fahrgäste. Fotos davon machen die Runde in sozialen Medien. Auf einem Schild ist in dicken Filzstiftbuchstaben zu lesen: "Schlimme Dinge passieren in der Welt. Aber aus diesen Situationen erwachsen immer Geschichten von gewöhnlichen Menschen, die außergewöhnliche Dinge tun." Auf einer anderen Hinweistafel ist zu lesen: "Die Blume, die in Zeiten der Not blüht, ist die seltenste und schönste von allen." Die Verkehrsorganisation Transport for London postete ein Bild davon auf Twitter. Wer die Schilder beschriftete, wurde nicht bekannt.

     

    Sogar im britischen Parlament war die Rede von den ermutigenden Botschaften. Ein Abgeordneter zitierte am Donnerstag die Aufschrift eines der am meisten geteilten Schilderfotos: "Alle Terroristen werden höflichst daran erinnert, dass das hier London ist und dass wir - egal was ihr uns auch antut - Tee trinken und uns nicht unterkriegen lassen werden." Dabei handelte es sich allerdings um ein Bild, das ein Internet-Nutzer mit einem speziellen Online-Generator erstellt hatte. Es wurde von Journalisten und anderen Usern zigfach online geteilt.

  • |Mathias Morscher

    Papst Franziskus hat sich bestürzt über das Attentat in London gezeigt. Er sei „tief betrübt“ über die Nachricht von Toten und Verletzten in Folge des Angriffs im Zentrum Londons, so der Papst am Donnerstag in einem Telegramm an den Vorsitzenden der Katholischen Bischofskonferenz von England und Wales, Kardinal Vincent Nichols.
    Nichols ist Erzbischof von Westminster, wo der Anschlag auch verübt wurde. In seinem Schreiben erklärte Papst Franziskus seine Anteilnahme mit allen von dem Anschlag Betroffenen und versicherte sie seines Gebetes.

  • |Stefan Hofer

    Der Angreifer, dessen Name bis dato noch nicht genannt wurde, befand sich laut englischen Medien nicht auf der Liste der potenziellen Gefährder, die der Inlandsgeheimdienst MI5 führt. Rund 3.000 Briten, hauptsächlich Islamisten, stehen auf dieser Liste der Personen, denen Terroranschläge zugetraut werden. Sie stehen deshalb unter Beobachtung.

  • |Stefan Hofer

    Die Londoner Polizei möchte mit erhöhter Polizeipräsenz das Sicherheitsgefühl in der Stadt stärken.

  • |Stefan Hofer

    IS reklamiert den Anschlag für sich

    Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat den Anschlag für sich reklamiert. Ein "Soldat" des IS habe die Operation ausgeführt, meldet das IS-Sprachrohr AMAQ unter Berufung auf nicht näher genannte Sicherheitskreise über das Internet.

    "Die Operation folgte dem Aufruf zu Angriffen auf die Länder der Koalition", hieß es bei AMAQ weiter mit Bezug auf die Staaten, die sich in einer internationalen Koalition am Kampf gegen den IS in Syrien und im Irak beteiligen. AMAQ berief sich in der Mitteilung auf "eine Sicherheits-Quelle".

  • |Stefan Hofer

    Martin Eichtinger, der österreichische Botschafter in London, spricht im ORF über die Terrorattacke:

  • |Stefan Hofer

    Englisches Nationalteam will im Wembley der Opfer gedenken

    Englands Fußball-Nationalmannschaft will am Sonntag im Wembley-Stadion der Opfer gedenken. Nach dem freundschaftlichen Klassiker gegen Deutschland (0:1) am Mittwochabend verfinsterte sich bei Nationaltrainer Gareth Southgate (Bild) auf eine Frage nach den Vorfällen wenige Stunden zuvor die Miene.

    "Die Identität unserer Nation ist, dass wir weitermachen, dass wir fortfahren. Wir erlauben niemandem, uns von unserem Alltag abzubringen", kommentierte Southgate. Noch auf dem Weg ins Dortmunder Stadion gab es Diskussionen, in welcher Form die Mannschaft auf die Geschehnisse reagieren soll. Auf die zunächst angedachte Schweigeminute wurde am Ende jedoch verzichtet. "Uns erschien es angemessener, etwas in London beim Heimspiel am Sonntag zu machen", sagte Southgate mit Verweis auf das WM-Qualifikationsspiel gegen Litauen.

  • |Mathias Morscher

    Die britische Königin Elizabeth II. hat den Opfern des Terroranschlags von London ihr Mitgefühl ausgesprochen. "Meine Gedanken, Gebete und mein tiefstes Mitgefühl sind bei all denen, die von der gestrigen furchtbaren Gewalt betroffen sind", erklärte die 90-jährige Monarchin in einer am Donnerstag vom Königshaus verbreiteten Mitteilung.
    "Ich weiß, ich spreche im Namen aller, wenn ich meinen tiefen Dank und meine Bewunderung für die Mitglieder der Polizei ausdrücke und für all diejenigen, die so selbstlos daran arbeiten, andere zu schützen", hieß es weiter.

  • |Stefan Hofer

    Mietauto aus Birmingham

    Der vom Attentäter verwendete Geländewagen, ein Hyundai Tucson, stammt laut Guardian von einem Autoverleih in Birmingham; eine Meile von dem Haus (siehe Foto) entfernt, das in der Nacht von der Polizei untersucht wurde.

  • |Mathias Morscher

    Beim Anschlag in London gibt es nach bisherigen Erkenntnissen des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) keinen Deutschland-Bezug. BfV-Chef Hans-Georg Maaßen warnte allerdings am Donnerstag auf der Technologiemesse CeBIT in Hannover vor einer zunehmenden Radikalisierungs-Offensive der Terrormiliz IS im Internet: "Der IS ist mittlerweile ein digitales Kalifat geworden, er nutzt seine Möglichkeiten dort in brillanter Weise." Allein Deutschland zähle die Salafisten-Szene mittlerweile knapp 10 000 Anhänger.

  • |Stefan Hofer

    Polizisten in Spurensicherungsanzügen untersuchen das Gras vor dem Parlament.

  • |Mathias Morscher

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach dem Anschlag in London eine engere Kooperation im Kampf gegen den Terrorismus gefordert. "Um die terroristische Bedrohung zu bekämpfen, muss es eine echte Zusammenarbeit der gesamten Weltgemeinschaft geben", hieß es in einem Schreiben des Kremlchefs an die britische Premierministerin Theresa May am Donnerstag. Die Kräfte des Terrors würden immer "heimtückischer und zynischer".

  • |Mathias Morscher

    „Was ich bestätigen kann, ist, dass der Mann in Großbritannien geboren wurde und dass er vor einigen Jahren vom MI5 (Inlandsgeheimdienst, Anm.) überprüft wurde im Zusammenhang mit der Besorgnis über gewaltsamen Extremismus“, sagte May. „Er war eine periphere Figur“, fügte sie hinzu. „Dieser Fall ist historisch, er war nicht Teil des laufenden Geheimdienst-Bildes.“ Es habe im Vorhinein keine Geheimdienstinformationen über seine Absicht, einen Anschlag zu verüben, gegeben.

  • |Mathias Morscher

    Bei dem Anschlag in London ist auch ein Deutscher verletzt worden. Insgesamt seien Menschen aus mindestens elf Ländern betroffen, teilte die britische Premierministerin Theresa May am Donnerstag im Parlament mit. Unter den Verletzten seien unter anderem zwölf Briten, drei französische Schüler, zwei Rumänen, vier Südkoreaner, zwei Griechen und jeweils eine Person aus Polen, Irland, China, Italien und den Vereinigten Staaten.

  • |Thomas Trescher

    In ihrem Statement gab die britische Premierministerin außerdem bekannt, dass der Attentäter in Großbritannien geboren wurde.

  • |Stefan Hofer

    May sprach vor dem Parlament

    Die britische Premierministerin Theresa May zollte in ihrer Rede im Parlament den Rettungskräften Respekt. "Wir werden den Einsatz, um Keith Palmers (Anm.: Der Polizist, der vom Angreifer vor dem Parlament mit einem Messer attackiert wurde und verstarb) Leben zu retten, in Erinnerung behalten. Die Menschen werden weiterhin in Busse und Züge steigen, um nach London zu kommen, um die beste Stadt auf Erden zu sehen. Unsere Werte werden Bestand haben."

  • |Stefan Hofer

    Geld für die Familie des getöteten Polizisten

    Die Metropolitain Police Federation hat auf einer Website einen Spendenaufruf für die Familie des verstorbenen Polizisten Keith Palmer veröffentlicht. 10.000 Pfund sollen auf diesem Wege zusammenkommen.

  • |Stefan Hofer

    Glaubensführer beteten für Opfer

    Der Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols (Bild unten), der anglikanische Primas und Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, und die Mitglieder der britischen interreligiösen Plattform Faith Forum haben am Mittwochabend spontane Gedenken und Gebetstreffen für die Opfer des Londoner Terroranschlags abgehalten.

    Nichols schrieb auf seiner Twitter-Seite laut Kathpress: "Wir beten heute Abend für die Opfer, ihre Familien, für alle, die von diesem schrecklichen Angriff betroffen sind, und für die, die so tapfer reagierten." Welby schrieb ebenfalls über den Kurznachrichtendienst: "Wir beten heute Abend für die, die über den Verlust geliebter Menschen trauern, die verletzt und traumatisiert sind infolge des brutalen und sinnlosen Angriffs in Westminster."

     

  • |Stefan Hofer

    Auch Pariser Sonderstaatsanwälte ermitteln

    Nach dem Anschlag ermittelt auch die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft, da drei französische Schüler verletzt wurden. Es gehe um den Vorwurf eines Mordversuchs in Verbindung mit einem terroristischen Vorhaben, bestätigten Justizkreise. Die Untersuchung wurde an die Anti-Terror-Einheit der Kriminalpolizei und den Inlandsgeheimdienst DGSI übergeben.

  • |Stefan Hofer

    Im britischen Unterhaus fand vor wenigen Minuten eine Schweigeminute für die Opfer der gestrigen #WestminsterAttack statt.

  • |Stefan Hofer

    "Verbindung zu islamistischem Terrorismus"

    Der britische Verteidigungsminister Michael Fallon geht davon aus, dass der Londoner Anschlag "in Verbindung zum islamistischen Terrorismus" steht. Das sagte er laut dem Fernsehsender BBD am Donnerstag.

    Die Sicherheitsmaßnahmen rund um das Parlamentsgebäude würden überprüft. Das britische Parlament nahm am Donnerstag seine unterbrochene Sitzung wieder auf. Premierministerin Theresa May wollte sich vor den Abgeordneten zum Anschlag äußern.

  • |Stefan Hofer

    EU-Gipfel in Rom als Risikoveranstaltung

    Nach dem Terroranschlag in London werden die Sicherheitskräfte in Italien vor dem EU-Sondergipfel am Samstag in Rom in höchste Wachsamkeit versetzt. Innenminister Marco Minniti berief für Donnerstagvormittag ein Treffen mit den Anti-Terror-Einheiten zur Bewertung der Bedrohungslage ein. In Italien gilt ohnehin Terrorwarnstufe zwei - Stufe drei würde im Falle eines Anschlags verhängt.

    Das Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs anlässlich der Unterzeichnung der Römischen Verträge vor 60 Jahren stand ohnehin als Risikoveranstaltung rot markiert im Kalender. Das Sicherheitskonzept für die italienische Hauptstadt sieht massive Maßnahmen vor. Auch Touristen müssen sich auf Einschränkungen einstellen.

  • |Stefan Hofer

    Khan zeigt sich nach Kritik von Trump jr. gelassen

    Der älteste Sohn von US-Präsident Donald Trump hat nach dem Londoner Terroranschlag den Bürgermeister der Metropole kritisiert - und hat sich selbst Proteste eingeheimst. Donald Trump Jr. twitterte kurz nach dem Anschlag am Mittwoch einen Bericht der britischen Zeitung "The Independent" vom vergangenen September.

     

    In dem Bericht wird Khan bei einem Besuch in New York zitiert: Er glaube, die Bedrohung durch Terroranschläge "gehöre zum Leben in einer Großstadt" und man müsse vorbereitet sein. Er sprach wenige Tage, nachdem mehrere Bomben in New York und im angrenzenden US-Staat New Jersey explodiert waren. Der Tweet von Trump junior löste Empörung und scharfe Kritik aus. "Sie nutzen einen Terroranschlag auf unsere Stadt, um Londons Bürgermeister für Ihre eigenen politischen Ziele anzugreifen. Sie sind eine Schande", twitterte ein britischer Abgeordneter. Andere warfen ihm vor, er habe die Äußerungen des Bürgermeisters aus dem Zusammenhang gerissen, oder kritisierten, der Tweet erwecke den Anschein, Khan habe die Aussagen kurz nach dem Londoner Anschlag gemacht.

    Er werde auf den Tweet von Trump jr. nicht direkt antworten, sagte Khan am Donnerstag Vormittag, und erklärte noch einmal, wie seine Aussage zu verstehen sei:

    "I’m not going to respond to tweets by Donald Trump. What I will say is this: the threat level in London and our country remains the same. It’s severe. That means, according to the experts, an attack is highly likely. The commissioner who just retired said last year that, as far as an attack was concerned, it was a matter of when, not if. Thankfully the police and security services practice for such incidents. One, I’m afraid, happened yesterday."

  • |Thomas Trescher

    Der Londoner Anschlag passierte genau ein Jahr nach jenen in Brüssel. Bereits damals hat sich Kollege Peter Draxler mit der Frage beschäftigt, wie man Kindern den Terror erklärt.

  • |Stefan Hofer

    Pressestimmen

    "Das Niederwalzen von Unschuldigen hatte gestern zwar ein geringeres Ausmaß, aber die Absicht war klar: Ein nationales Symbol sollte getroffen werden, um Verachtung für demokratische Traditionen zu zeigen", schreibt "The Times". Mehr internationale Pressestimmen lesen Sie hier.

  • |Stefan Hofer

    Video

    Terror-Experte Peter Neumann analysiert die Tat von London und stellt sie in einen Zusammenhang mit vorangegangenen Taten in anderen Ländern.

  • |Stefan Hofer

    Polizei korrigiert auch Zahl der Toten

    Die britische Polizei hat die Zahl der bei dem Londoner Anschlag getöteten Menschen auf vier korrigiert. Der Attentäter sowie drei weitere Menschen seien getötet worden, sagte der Chef der Terrorabwehr von Scotland Yard, Mark Rowley (Bild unten), am Donnerstag in London. Die drei Todesopfer seien eine Frau, ein Mann sowie der vor dem Parlament mit einem Messer attackierte Polizist. Am Mittwochabend hatte die Polizei von insgesamt fünf Toten gesprochen.

     

  • |Stefan Hofer

    Zahl der Verletzten geringer

    Heute Morgen befinden sich 29 Verletzte zur Behandlung in Spitälern, berichtet "The Guardian". Sieben davon seien in kritischem Zustand. Gestern Abend sprach die Polizei zwischenzeitlich von 40 Verletzten, diese Zahl wurde revidiert.

  • |Stefan Hofer

    Update: Sieben Festnahmen nach Hausdurchsuchungen

    Bewaffnete Polizisten haben an sechs Adressen in Birmingham, London und anderen Teilen des Landes Hausdurchsuchungen durchgeführt, teilte Scotland Yard in der Früh mit. Sieben Personen wurden dabei festgenommen.

  • |Stefan Hofer

    Forensiker untersuchen in den frühen Morgenstunden am Tag nach der Attacke die Westminister Bridge und die unmittelbare Umgebung.

  • |Stefan Hofer

    "Londoners will never be cowed by terrorism",

    sagte Bürgermeister Sadiq Khan. Neben US-Präsident Donald Trump (siehe Eintrag unten), Alexander Van der Bellen und anderen Staats- und Regierungschef meldete sich auch Norbert Hofer auf Facebook zu Wort. Die internationalen Reaktionen auf die tödliche Attacke mitten im Stadtzentrum von London lesen Sie hier.

  • |Stefan Hofer

    Auch US-Präsident Donald Trump hat in der Nacht sein Beileid bekundet.

  • |Stefan Hofer

    Polizei stürmte Wohnung in Birmingham

    Bewaffnete Polizisten haben eine Wohnung in Birmingham gestürmt. Die Polizei wollte sich in der Nacht zum Donnerstag nicht dazu äußern, ob der Einsatz im Zusammenhang mit dem Terroranschlag in London steht. Die britische Nachrichtenagentur PA zitierte einen namentlich nicht genannten Zeugen, demzufolge drei Männer festgenommen worden sind. "Der Mann aus London hat hier gelebt", sagte demnach der Zeuge.

     

  • |Stefan Hofer

    Der Cartoon in der Londoner "Times" nimmt Bezug auf den gestrigen Terrorangriff:

  • |Stefan Hofer

    Bürger mehrerer Staaten unter Opfern

    Mittlerweile werden immer mehr Details über die Toten und Verletzten bekannt. Vier Mitglieder einer Studentengruppe der englischen Universität von Edge Hill in Lancashire und drei französische Schulkinder gehören zu den insgesamt rund 40 Verletzten.

    Der von dem Angreifer erstochene Polizist ist ein 48-jähriger Ehemann und Vater. Der Staatssekretär des Außenministeriums, Tobias Ellwood, hatte noch verzweifelt versucht, durch Mund-zu-Mund-Beatmung das Leben des Polizisten zu retten. Ellwood hatte nach Medienberichten vom Donnerstag seinen Bruder bei einem Bombenanschlag auf Bali verloren.

    Auch fünf Touristen aus Südkorea sowie zwei Besucher aus Rumänien sind bei dem Anschlag am Mittwoch verletzt worden. Eine Frau, die bei dem Angriff von der Brücke in die Themse gefallen war, fanden Rettungskräfte stark blutend im Wasser. Sie wurde schwerst verletzt ins Krankenhaus gebracht.

     

     

  • |Stefan Hofer

    Der österreichische Botschafter war im Parlament

    Die Generalsekretärin des Österreichischen Nationalfonds, Hannah Lessing, und der österreichische Botschafter in Großbritannien, Martin Eichtinger, haben sich zum Zeitpunkt der Londoner Anschläge im britischen Parlament aufgehalten. Sie mussten "stundenlang im Gebäude ausharren", berichtete Eichtinger am Mittwochabend in der "ZiB 24" von "Schock und Trauer".

     

  • |Stefan Hofer

    Update: Fünf Tote und 40 Verletzte

    Bei dem Angriff sind fünf Menschen getötet worden. Das sagte ein Sprecher von Scotland Yard kurz vor Mitternacht. Rund 40 Menschen seien verletzt worden. Die Polizei gehe davon aus, dass die Identität des Attentäters geklärt ist. Weitere Details wollte der Sprecher zunächst nicht preisgeben. Die Polizei vermute einen islamistisch motivierten Anschlag.

  • |Michael Andrusio

    Die Queen hat einen für Donnerstag geplanten Besuch bei Scotland Yard verschoben. Angesichts der aktuellen Ereignisse wird die Queen den Besuch verschieben, er wird zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt, hieß es aus dem Buckingham Palast.

  • |Michael Andrusio

    Der bei dem Angriff auf das Parlament getötete Polizist war laut jüngsten Angaben den Londoner Polizei nicht bewaffnet.

  • |Michael Andrusio

    Premierministerin Theresa May hat angekündigt, dass die Terrorwarnstufe in Großbritannien trotz des Doppelanschlags am Mittwoch nicht erhöht wird. Nach der aktuellen Warnstufe gilt ein Anschlag bereits als „sehr wahrscheinlich“.

  • |Michael Andrusio

    In einem Statement hat die britische Premierministerin Theresa May zu den Anschlägen Stellung genommen. Man werde sich niemals vom Terror einschüchtern lassen, sagte May. Schon morgen werde das Parlament wieder zusammentreten wie immer und die Londoner werden zur Arbeit gehen wie immer. Alle Details des "kranken und verdorbenen" Angriffs würden noch untersucht, gleichzeitig bestätigte May, dass es sich um einen Angreifer gehandelt hat.

  • |Michael Andrusio

    Hunderte Menschen haben am Mittwoch stundenlang in der Westminster Abbey ausgeharrt. Nach der Tat beim Parlament wurden viele in die Kirche in Sicherheit gebracht, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete. Sie wurden dem Bericht zufolge von der Polizei aufgefordert, Beobachtungen, Fotos oder Videos von den Terrorattacken zu melden. Auf Fernsehbildern war am Abend zu sehen, wie die Menschen nach und nach das Gebäude verließen.

  • |Michael Andrusio

    Wegen des Anschlags am britischen Parlament haben Besucher des Riesenrads London Eye am Mittwoch rund eine Stunde lang in ihren Kabinen ausharren müssen. Normalerweise dauert eine Fahrt mit dem London Eye eine halbe Stunde. Nach dem Anschlag wurde das Riesenrad aber gestoppt.

    Die Fahrgäste mussten sich noch eine halbe Stunde gedulden, bevor sie die 135 Meter hohe Touristenattraktion verlassen durften. Die Betreiberfirma teilte im Onlinedienst Twitter mit, sie habe die betroffenen Fahrgäste aus Sicherheitsgründen nicht früher gehen lassen dürfen.

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