Lettland verlängert Notstand an Grenze zu Belarus

Lettland verlängert Notstand an Grenze zu Belarus
Lettland hat den Ausnahmezustand an der Grenze zu Belarus bis Mai verlängert, der Regierung zufolge gibt es seit Dezember wieder mehr Grenzübertritte.

Lettland hat den Ausnahmezustand an der Grenze zum benachbarten Belarus bis zum 10. Mai 2022 verlängert. Die Regierung in Riga beschloss am Dienstag, den in vier Regionen im Südosten und Süden des baltischen EU-Landes verhängten Notstand für drei weitere Monate weiter laufen zu lassen. Dabei soll der Grenzschutz ermächtigt bleiben, illegal aus Belarus eingereiste Migranten zurückzuschicken.

"Da wir sehen, dass der Druck auf unsere Grenze nicht nachlässt und die vom Lukaschenko-Regime organisierte Hybridoperation fortgesetzt wird, haben wir keine andere Wahl, als den Notstand zu verlängern", erklärte Innenministerin Marija Golubeva.

Seit Monaten versuchen Migranten, aus Belarus über die EU-Außengrenzen nach Polen oder in die baltischen Staaten zu gelangen. Die EU wirft dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisengebieten wie dem Irak oder Afghanistan nach Minsk eingeflogen zu haben, um sie dann in die EU zu schleusen.

5.500 Personen aufgehalten

Lettland hat darauf mit einem verstärkten Schutz der Grenze und dem Bau eines Grenzzauns reagiert. Die Regierung in Riga hatte zudem am 11. August den Ausnahmezustand ausgerufen, der ursprünglich für drei Monate gelten sollte und bereits einmal verlängert wurde. Seitdem wurden nach Angaben des Innenministeriums fast 5.500 Personen von einem illegalen Übertritt der Grenze zu Belarus abgehalten.

Die Regierung spricht von einer steigenden Tendenz seit Mitte Dezember. Demnach versuchten Migranten zuletzt nun, in kleinen Gruppen von drei bis zwölf Personen wiederholt und an verschiedenen Orten der Grenze nach Lettland zu gelangen.

Kommentare