UNO rechnet mit zwei Millionen weniger Migranten wegen Corona
Die Corona-Pandemie hat die zuletzt fortwährend wachsende Migration deutlich eingebremst: Die Vereinten Nationen rechnen bis Mitte 2020 gegenüber dem noch 2019 erwarteten Anstieg mit einem Wachstumseinbruch von 27 Prozent, dies entspricht etwa zwei Millionen weniger Migranten als erwartet. Dennoch ist weiter ein Anstieg der Migration feststellbar, wie aus einem am Freitag veröffentlichten UNO-Bericht hervorgeht.
So sei die Zahl der Migranten von 173 Millionen im Jahr 2000 auf 221 Millionen im Jahr 2010 angestiegen und hat laut dem Bericht 2020 281 Millionen erreicht. Nach Angaben der UNO machen Migranten 3,6 Prozent der Weltbevölkerung aus.
1,7 Mio. Migranten in Österreich
Dem von der Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN DESA) erstellten Report zufolge leben zwei Drittel aller internationalen Migranten in nur 20 Ländern. Die USA blieben demnach auch 2020 mit 51 Millionen Migranten die größte Destination, das entspricht einem Anteil von 18 Prozent. Auf Platz zwei liegt Deutschland mit rund 16 Millionen Migranten, gefolgt von Saudi-Arabien (13 Millionen), Russland (zwölf Millionen) und Großbritannien (neun Millionen).
Österreich verzeichnet dem Bericht zufolge 1,738 Millionen Migranten, das ist mit 19,3 Prozent ein Anteil an der Bevölkerung, der über jenem von Deutschland (18,8 Prozent), aber unter dem der Schweiz (28,8 Prozent) liegt.
Von den in Österreich lebenden Migranten weist der UNO-Bericht 162.680 als Flüchtlinge und Asylsuchende aus. Der Frauenanteil bei Migranten liegt in Österreich bei 51,2 Prozent. Das Durchschnittsalter beträgt hierzulande 41,5 Jahre.
600.000 Österreicher im Ausland
Die Länder mit der größten Diaspora im Ausland waren 2020 dem Bericht zufolge Indien (18 Millionen), gefolgt von Mexiko und Russland (jeweils elf Millionen), China (zehn Millionen) und Syrien (acht Millionen). Die Zahl der Österreicher, die im Ausland leben, wird mit 600.740 angegeben.
Europa ist nach Schätzungen der UNO die Weltregion mit den meisten Migranten (87 Millionen), gefolgt von Nordafrika mit 59 Millionen und Westasien mit fast 50 Millionen.
Weniger Geld überwiesen
Nach Schätzungen der Weltbank könnte die Corona-Pandemie auch das Volumen der weltweiten Geldüberweisungen von Migranten in ihre Heimatländer deutlich reduzieren, von 548 Milliarden US-Dollar (450,44 Mrd. Euro) im Jahr 2019 auf geschätzte 470 Milliarden US-Dollar 2021.
Zwölf Prozent aller Migranten waren 2020 laut dem UNO-Bericht Flüchtlinge, gegenüber 9,5 Prozent im Jahr 2000. In den vergangenen 20 Jahren habe sich die Zahl der Schutzsuchenden und Vertriebenen von 17 Millionen auf 34 Millionen erhöht. Die meisten Flüchtlinge - rund 80 Prozent - finden in Ländern des unteren und mittleren Einkommensniveaus Aufnahme. Rund zwei Drittel aller internationalen Migranten leben hingegen in Ländern mit hohem Einkommensniveau.
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