Nach Putsch in Niger: "Prorussische Trolle geben eine Scheinwelt vor"

Nach Putsch in Niger: "Prorussische Trolle geben eine Scheinwelt vor"
Nach dem Niger-Putsch dürfte sich die nächste Regierung dem Kreml annähern – doch außer Militärhilfe habe dieser seinen neuen Partnern wenig zu bieten, sagt ein Experte.

Mit schweren Sanktionen, gar mit einer Militärintervention, drohte die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS den nigrischen Putschisten, sollte der festgesetzte Präsident Mohamed Bazoum nicht binnen einer Woche freigelassen und wieder eingesetzt werden. Eine Drohung, die laut Ulf Laessing, Leiter des Regionalprogrammes Sahel der Konrad Adenauer Stiftung in Mali, leer bleiben dürfte: „Für ECOWAS steht viel auf dem Spiel, weil die Organisation die Putsche in Mali, Guinea und Burkina Faso nicht verhindert hat“, sagt er zum KURIER.

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Die Mitgliedschaft dieser Staaten wurde nach den vergangenen Putschen suspendiert. Bis auf Nigeria, das mit großen internen Problemen zu kämpfen hat, wäre kaum eines der verbleibenden elf Mitglieder in der Lage, eine solche Militärintervention zu organisieren. Bleiben noch die Sanktionen: „Ich glaube nicht, dass sich die Putschisten davon beeindrucken lassen. Das hat schon das Beispiel Mali gezeigt. Am Ende wird ECOWAS in die Bedeutungslosigkeit abrutschen“, analysiert Laessing.

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