Rebellenführer Ntaganda vor Weltgericht

epa03632054 A photograph dated 29 January 2009 shows Bosco Ntaganda, a war crime suspect and a former warlord looking on in Rumangabo, north of Goma, Democratic Republic of the Congo. According to reports, Ntaganda, who had been indicted for war crimes and had been on the run for years in Congo, turned himself in at the US embassy in Rwandan capital Kigali on 19 March 2013 and asked to be transferred to the International Criminal Court (ICC) in the Netherlands. EPA/ALAIN WANDIMOYI
Bosco Ntaganda, genannt "Terminator", soll in Den Haag der Prozess wegen Kriegsverbrechen gemacht werden.

Der mutmaßliche Kriegsverbrecher und kongolesische Rebellenführer Bosco Ntaganda ist am Freitagabend beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag eingetroffen und inhaftiert worden. Das teilte der IStGH in der Nacht auf Samstag mit. "Bosco Ntaganda ist in der Strafvollzugsanstalt des IStGH angekommen", erklärte das Weltstrafgericht via Kurznachrichtendienst Twitter.

"Dies ist guter Tag für die Opfer im Kongo und für die internationale Gerechtigkeit", sagte Chefanklägerin Fatou Bensouda am Freitag in Den Haag.

Ntaganda stellte sich selbst

Ntaganda war zuvor aus der ruandischen Hauptstadt Kigali ausgeflogen worden. Er hatte sich am Montag überraschend in der dortigen US-Botschaft gestellt. Der etwa 40 Jahre alte ehemalige General war vom IStGH per Haftbefehl gesucht worden. Am Dienstagvormittag soll er zu einer ersten Voranhörung erscheinen.

Die Verbrechen, die Ntaganda zur Last gelegt werden, wurden in den Jahren 2002 und 2003 begangen. Es geht es unter anderem um seine mutmaßliche Beteiligung an der Ermordung von mindestens 800 Dorfbewohnern, der Rekrutierung von Kindersoldaten und den Missbrauch von Frauen als Sexsklavinnen in der Demokratischen Republik Kongo. Vor Ntaganda hatte sich noch niemand freiwillig dem Internationalen Strafgerichtshof gestellt.

"Terminator"

Ntaganda, der den Beinamen "Terminator" trägt, wurde in Ruanda geboren und ist ein früherer Verbündeter des kongolesischen Milizenchefs Thomas Lubanga, der vom IStGH wegen Kriegsverbrechen verurteilt wurde. Später schloss er sich einer kongolesischen Tutsi-Rebellengruppe an und wurde anschließend General in der kongolesischen Armee. Im Frühjahr 2012 desertierte er und wurde anschließend beschuldigt, den Aufstand der Rebellengruppe M23 im vergangenen Jahr angeführt zu haben.

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