Kolumbien: Demonstrationen für Friedensabkommen

Friedensmärsche fanden in allen großen kolumbianischen Städten statt.
In der kolumbianischen Hauptstadt Bogota demonstrierten 30.000 Menschen für die Umsetzung des Friedensvertrages. Erst am 2. Oktober stimmte die Mehrheit der Bevölkerung gegen das Abkommen.

Zehntausende Menschen haben in Kolumbien für die Umsetzung des Friedensvertrages mit der Guerilla-Bewegung FARC demonstriert, der am 2. Oktober in einer Volksabstimmung abgelehnt worden war. Allein in der Hauptstadt Bogota beteiligten sich am Mittwochabend (Ortszeit) nach Medienberichten bis zu 30.000 Demonstranten an einem "Blumen-Marsch" zum zentralen Bolivar-Platz.

Gegener fordern härtere Strafen für frühere FARC-Kämpfer

An der Kundgebung nahmen Opfer des jahrzehntelangen Bürgerkrieges, Bauern, Indios und Studenten teil. Mit weißen Blumen, Fahnen und Kerzen in der Hand forderten sie "Wir wollen Frieden!" und "Abkommen jetzt!". Ähnliche Demonstrationen gab es auch in Städten wie Cali, Medellin und Manizales.

Das Friedensabkommen mit FARC war in dem Referendum mit knapper Mehrheit abgelehnt worden. Gegner des Vertrages fordern härtere Strafen für frühere FARC-Kämpfer. Präsident Juan Manuel Santos, der am vergangenen Freitag den Friedensnobelpreis zugesprochen bekam, versucht nun, Nachbesserungen auszuhandeln. Die FARC-Führung hat ihre Bereitschaft zu einer raschen Einigung signalisiert. Der Konflikt zwischen Guerilla, Militär und rechten Paramilitärs hat seit 1964 mehr als 220.000 Menschenleben gefordert.

Kommentare