Kolumbien bessert bei FARC-Frieden nach

Friedensmarsch in Cali, Kolumbien.
Es sei freundlich und respektvoll darüber diskutiert worden, wie ein Frieden in Kolumbien erreicht werden könne, sagte Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas.

Nach der Ablehnung des Friedensabkommens mit den FARC-Rebellen durch die Bevölkerung haben Regierung und Opposition in Kolumbien mit der Überarbeitung des Vertragstextes begonnen. Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas äußerte sich nach dem Treffen am Donnerstag in Bogota zuversichtlich.

Es sei freundlich und respektvoll darüber diskutiert worden, wie ein Frieden in Kolumbien erreicht werden könne. Die Regierungsvertreter kamen mit einer Delegation der Oppositionspartei Centro Democratico von Ex-Präsident Alvaro Uribe zusammen. Der Vorgänger von Staatschef Juan Manuel Santos ist ein entschiedener Gegner des Friedensvertrags, den Regierung und Rebellen nach jahrelangen Verhandlungen in Havanna geschlossen hatten. Für nächsten Montag sei ein weiteres Treffen angesetzt worden, um über die konkreten Änderungsvorschläge der Opposition zu beraten, sagte Villegas.

Ablehnung für aktuelles Friedensabkommen

Die kolumbianische Bevölkerung hatte den Friedensvertrag am Sonntag in einem Referendum überraschend abgelehnt. Eine denkbar knappe Mehrheit von 50,21 Prozent stimmte mit Nein, 49,78 Prozent votierten mit Ja. Die Gegner des Abkommens kritisieren, dass Guerillakämpfer gemäß dem Vertrag straflos ausgehen könnten und die Umwandlung der FARC in eine legale politische Partei dieser zu viel Einfluss verschaffen könnte.

Die FARC-Rebellen kehrten unterdessen wieder in ihre Hochburgen im Landesinneren zurück. "Sie reisten unbewaffnet und in Zivilkleidung", teilte das Rote Kreuz mit. Rebellenkommandeur Pastor Alape erklärte im Online-Dienst Twitter, der Rückzug sei angesichts worden, um "Provokationen" durch Gegner des Friedensabkommens zu verhindern.

Die FARC hatte 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer und die Regierung zu den Waffen gegriffen. In dem Konflikt waren neben der Armee auch andere linke Guerillagruppen, rechte Paramilitärs und die Drogenmafia verwickelt. Insgesamt wurden in dem mehr als ein halbes Jahrhundert währenden Gewaltkonflikt mehr als 260.000 Menschen getötet.

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