Kolonialzeit: Als Deutschland in Afrika Massenmord verübte

Kriegsgefangene Herero und ein deutscher Soldat im heutigen Namibia
Deutschlands Verbrechen in seiner ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika werden nun als Völkermord anerkannt.

Zehntausend Reichsmark, 260 Gewehre und eine List: So viel musste der Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz 1884 aufwenden, um jene Bucht zu kaufen, aus der Deutschlands erste Kolonie wurde. Das Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika war weit größer, als das dort heimische Volk der Nama (früher „Buschmänner“) geglaubt hatte. Der Kaufmann hatte verheimlicht, dass die deutsche Meile viermal so lang war wie die englische, mit der sie kalkuliert hatten.

Auftakt für Verbrechen

Eine unblutige Betrügerei stand am Anfang von Deutschlands kurzer Kolonialgeschichte bis 1918, es sollten bald schrecklichere Verbrechen folgen. Verbrechen, die erst in den letzten Jahren aufgearbeitet wurden und die endlich auch politische Konsequenzen haben.

120 Jahre nach den Verbrechen der deutschen Kolonialmacht im heutigen Namibia erkennt die Bundesregierung die Gräueltaten an den Herero und Nama als Völkermord an.

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