Historisches Urteil: Warum Klima-Seniorinnen einen riesigen Sieg feiern

Bunt verkleidete Frauen in Strabßburg
Zum allerersten Mal war eine Klimaklage vor einem europäischen Menschenrechtsgericht erfolgreich. Es handelt sich um ein Urteil mit großer Signalwirkung.

"Wenn es draußen über 30 Grad hat, sollten Sie das Haus nicht verlassen." Kurz und drastisch war die Empfehlung, die ein Arzt der heute 84-jährigen Ruth Schaub mit auf den Weg gab. Die Schweizer Seniorin war unmittelbar davor, im besonders heißen Sommer des Jahres 2015, kollabiert. Schaub stellte daraufhin ihr ganzes Leben um, wie sie dem eidgenössischen Tagesanzeiger schilderte. Sie ging nur noch nachts nach draußen, goss die Gartenblumen im Dunkeln.

Doch irgendwann reichte es der rüstigen Pensionistin, und sie beschloss: Etwas muss sich ändern – und zusammen mit mehreren hundert anderen, älteren Schweizerinnen zog sie vor Gericht. Verklagte den Staat mit dem Vorwurf: Die Politik gehe nicht ausreichend gegen den Klimawandel vor.

Bald schlossen sich an die 2.000 Klimaseniorinnen an und klagten sich in den vergangenen acht Jahren durch alle Schweizer Instanzen - bis hin zum Europäischen Menschenrechtsgerichtshof (EMRG). Der kam schließlich am Dienstag in Straßburg zu einem historischen Urteil.

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