Kein Sex ohne klares Ja: Wie das Macho-Land Spanien Frauenrechte stärkt

Kein Sex ohne klares Ja: Wie das Macho-Land Spanien Frauenrechte stärkt
Neues Abtreibungsgesetz, Krankenstand bei Regelschmerzen: Die sozialistische Regierung in Madrid macht sich für Frauenrechte stark.

Von jetzt an gilt in Spanien: "Nur ja heißt ja!": Die sozialistische Regierung von Premier Pedro Sanchez hat ein Gesetz verabschiedet, nach dem alle beteiligten Personen einer sexuellen Handlung ausdrücklich zustimmen müssen. Die neue Regelung hebt die Unterscheidung zwischen Missbrauch und sexueller Aggression auf, also jegliche Form von Übergriffigkeiten, wie sie viele Männer immer noch als harmlos empfinden.

Sexuelle Übergriffe werden nach dem Inkrafttreten als Vergewaltigung betrachtet werden - egal ob das Opfer sich wehrt oder eine Handlung aus Angst geschehen lässt. Auf Vergewaltigung und sexuelle Gewalt werden dann bis zu 15 Jahre Haft stehen. Zudem werden unter anderem auch "einschüchternde" Komplimente sowie die Verbreitung von Sexvideos unter Strafe gestellt.

Nur noch in Skandinavien

Ein Sexualstrafgesetz in dieser Klarheit gibt es bisher nur in den bekannt progressiven skandinavischen Ländern Schweden und Dänemark. Gerade im traditionellen Macho-Land Spanien, in dem auch die katholische Kirche immer noch eine gesellschaftlich prägende Rolle hat, zeigt die sozialistische Regierung, dass sie sich für Frauenrechte stark macht. In den vergangenen Tagen sind mehrere Gesetze verabschiedet worden, die die rechtliche Situation spanischer Frauen deutlich stärken. Treibende Kraft dahinter ist Gleichbehandlungsministerin Irene Montero.

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