Kampfabstimmung der US-Republikaner möglich

Donald Trump fordert eine "automatische" Nominierung - auch wenn Hürde verfehlt wird.

Angesichts des bei den US-Republikanern argwöhnisch beäugten Vormarschs von Donald Trump bei den Vorwahlen zur Präsidentschaftskandidatur hält die Parteiführung eine Kampfabstimmung beim Parteitag im Juli für gut möglich. "Es ist wahrscheinlicher als zunächst gedacht, dass es eine offene Zusammenkunft wird", sagte der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, Paul Ryan, am Donnerstag.

Der Spitzenpolitiker wird den Nominierungsparteitag in Ohio leiten. "Wir arrangieren uns mit der Vorstellung, dass das tatsächlich die Realität sein könnte", sagte Ryan während seiner wöchentlichen Pressekonferenz in Washington. "Deshalb müssen diejenigen von uns, die mit dem Parteitag zu tun haben, das respektieren", fügte er hinzu. Ryan selbst versprach, bei möglichen hitzigen Debatten "leidenschaftslos und neutral" bleiben zu wollen - "wie die Schweiz".

Mehrheit für Trump könnte verfehlt werden

Trump gewann im Vorwahlkampf bereits mehr als die Hälfte der für die Nominierung benötigten 1.237 Delegiertenstimmen. Möglich ist aber, dass der Milliardär wegen des zersplitterten Bewerberfelds die erforderliche Mehrheit verfehlt. In diesem Fall könnte das Establishment auf einem umkämpften Parteitag einen anderen Kandidaten durchsetzen.

Trump warnte am Mittwoch bereits vor einem solchen Vorgehen. "Wir liegen weit vor allen anderen", sagte er. Selbst wenn er die nötige Hürde knapp verfehlen sollte, müsse er "automatisch" nominiert werden. Sonst könnte es "Ausschreitungen" geben, warnte der Geschäftsmann. Außer Trump sind bei den Republikanern noch der erzkonservative Senator Ted Cruz und Ohios Gouverneur John Kasich im Rennen.

Kommentare