Juncker bricht Österreich-Urlaub für Operation ab

Jean-Claude Juncker (64).
Der scheidende EU-Kommissionspräsident musste für einen dringenden Eingriff nach Luxemburg geflogen werden.

Der scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker musste sich kurzfristig einer dringenden Operation unterziehen. Ihm wurde in einem Spital in Luxemburg die Gallenblase entfernt, hieß es am Samstag aus der EU-Kommission. Der 64-Jährige musste seinen Österreich-Urlaub deshalb abkürzen. Für den Eingriff ist Juncker laut der deutschen Bild-Zeitung eilig in sein Heimatland geflogen worden.

Juncker steht seit 2014 an der Spitze der EU-Kommission. Sein Amt läuft Ende Oktober aus, dann wird die ehemalige deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) neue Kommissionspräsidentin werden. Juncker war zuvor auch jahrelang Eurogruppen-Chef und von 1995 bis 2013 Premierminister Luxemburgs.

Adlerorden verliehen

Juncker war gerade in seinem schon traditionellen Sommerurlaub im Tiroler Ort Going am Wilden Kaiser, wo er Stammgast im Hotel Stanglwirt ist. Dort hatte er vor einer Woche noch den Großen Tiroler Adlerorden erhalten. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) dankte Juncker bei der Verleihung für dessen Engagement für das Land Tirol. In seiner Rede richtete der Kommissionspräsident den Gegnern der Ehrung aus, dass ihm deren Kritik "scheißegal" sei. Die FPÖ Tirol hatte die Auszeichnung im Vorfeld kritisiert.

Über Junckers Gesundheitszustand ist unterdessen schon seit Jahren in Politik und Medien spekuliert worden. Im Juli 2018 war er während eines Nato-Gipfels gewankt. Zu den damaligen Gerüchten, der Politiker habe zu viel getrunken, hieß aus der Kommission, Juncker leide seit Jahren unter Rückenschmerzen und sei beim Gipfel von einer Ischias-Attacke geplagt worden.

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