Jung, französisch, rechts – wer ist Le Pens Wunderkind Jordan Bardella?

Jung, französisch, rechts – wer ist Le Pens Wunderkind Jordan Bardella?
Der 28-jährige Chef der französischen Rechtsextremen dürfte bei der Europawahl einen großen Erfolg verzeichnen. Fachliche Lücken stören dabei nicht.

aus Paris Simone Weiler

Es ist eine Show, die die Massen anzieht. Eine lange Warteschlange führt vom Eingang des Konzertsaals "Le Dôme" am Pariser Messegelände Porte de Versailles bis auf den Bürgersteig hinaus. Menschen jeden Alters warten geduldig, um nach und nach eingelassen zu werden. Manche sind mit Freunden gekommen, andere mit ihrer Familie, viele als Pärchen.

So unterschiedlich die Wartenden aussehen, etwas verbindet sie: der Wunsch, Jordan Bardella live zu sehen, den Spitzenkandidaten des rechtsextremen Rassemblement National (RN) bei der Europawahl am Sonntag. Bald werden sie im Inneren des Saals Frankreich-Fahnen schwingen und frenetisch seinen Vornamen rufen: "Jor-dan, Jor-dan…" Jubel bricht los, als der 28-Jährige endlich kommt, angekündigt von seiner Mentorin Marine Le Pen. Seine selbstbewusste Stimme durchdringt den Saal. "Meine Freunde", ruft er und hebt die Arme. "Dank euch fühle ich mehr denn je das Feuer eines großen und schönen Siegs für Frankreich!"

Präziser gesagt erwartet er vor allem einen Sieg für seine Partei. Umfragen sehen den RN derzeit bei 32 Prozent doppelt so viel wie die Präsidentenpartei, die um den zweiten Platz kämpft.

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