Joe Biden kämpft mit Afghanistan-Debakel und Impfflaute

Im Umfragetief: Joe Biden
Nach einem schlimmen Sommer droht ein böser Herbst: Bidens "Versprechen, mit Kompetenz und Weitsicht zu regieren, ist geplatzt.“

 Auf der Suche nach Erfolgen geht Joe Biden jede Extra-Meile. Heute, Montag, schlägt der an diversen innen- wie außenpolitischen Krisen laborierende amerikanische Präsident in Long Beach auf.

Im Hafen-Moloch bei Los Angeles will er seinem von Abwahl bedrohten demokratischen Parteifreund, Gouverneur Gavin Newsom, den Rücken stärken. Geht die Sache beim „Recall“ am Dienstag schief und fiele Kalifornien an die Republikaner, wäre der Pleite-Sommer 2021 für Biden perfekt. Die Erstürmung der linken Hochburg an der Westküste würde als Omen dafür genommen, dass es mit den Demokraten knapp 13 Monate vor den Zwischenwahlen im Kongress in Washington kontinuierlich bergab geht - Joe Biden vorneweg.

Mit dem Amtsantritt des 78-Jährigen verband sich die Hoffnung, ja, die klare Erwartung, dass Chaos und erratische Zickzackläufe a la Donald Trump im Weißen Haus der Vergangenheit angehören. Spätestens nach dem tödlichen Kabuler Kuddelmuddel um den Truppenabzug aus Afghanistan und die Beendigung des dort 20 Jahre vergebens geführten Krieges ist man sich da bei den Demokraten nicht mehr so sicher. „Joe Biden hat viel Vertrauen verspielt“, sagen Funktionäre in Washington hinter vorgehaltener Hand, „sein Versprechen, mit Kompetenz und Weitsicht zu regieren, ist geplatzt.“

60 Prozent unzufrieden

Rund 60 % der Amerikaner sind unzufrieden mit seiner Performance. Gleich viele Wähler sehen das Land generell auf dem falschen Weg.

Beim Kern-Thema Corona hat Biden inzwischen die Samthandschuhe ausgezogen. Weil bedingt durch die Delta-Variante täglich zirka 150.000 Amerikaner neu mit dem Virus infiziert und alle 24 Stunden um die 1.500 daran sterben, hat der Präsident 80 Millionen ungeimpfte Landsleute mit einem Frontalangriff überrascht. Statt gutem Zureden wird gegen sie ein Impf-Diktat verhängt, dass stilistisch nach Politbüro Peking klingt.

Der Grund ist simpel: Kriegt Biden die Pandemie nicht schleunigst unter Kontrolle, was ohne eine deutliche Erhöhung der Impfquote kaum gelingen kann, bleiben Meldungen wie der alarmierend mickrige Arbeitsplatzzuwachs von rund 235.000 Stellen im August keine Ausnahme. Dann bricht sein Versprechen auf ökonomische Gesundung der USA zusammen.

Bidens Zwangs-Regime, das von vielen Seuchen-Experten als noch zu lasch bezeichnet wird, liefert der Opposition Munition satt. Republikanische Gouverneure sprechen von „Tyrannei“ und „Verfassungsbruch“. Sie wollen klagen. Sollte der Oberste Gerichtshof Bidens De-facto-Impfpflicht für diverse Bevölkerungsgruppen auf Eis legen, wäre der Präsident vollends desavouiert. Nach dem bösen Sommer drohte ein noch böserer Herbst

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