Netanyahu: Iran bereite neuen Holocaust vor

Ein anti-israelischer Karikaturenwettbewerb in Teheran sorgt für Verstimmung.
Außerdem beschuldigt Israels Premier den Iran trotz Abkommen weiter geheim an einer Atombombe zu arbeiten.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat dem Iran vorgeworfen, einen neuen Holocaust vorzubereiten. Netanyahu äußerte sich am Sonntag zu einem "besonderen Karikaturen-Wettbewerb im Iran, der den Holocaust leugnet". Teheran wolle die Bedeutung des Massenmords an den Juden schmälern. "Ich denke, jedes Land der Welt muss dagegen Stellung beziehen und dies verurteilen."

150 Karikaturen aus 50 Ländern

Israels Regierungschef wirft Teheran auch vor, ungeachtet der Einigung im Atomstreit weiter heimlich nach einer Atombombe zu streben. Israel sieht sich vom Iran existenziell bedroht. Nach Angaben des iranischen Veranstalters nehmen Zeichner aus 50 Ländern mit 150 Karikaturen an der umstrittenen Ausstellung in Teheran teil. Massoud Shojaei hat zwar betont, der millionenfache Mord an den Juden werde nicht geleugnet. Er wirft Israel aber vor, den Holocaust für politische Zwecke zu missbrauchen und einen "Neo-Holocaust" an den Palästinensern zu verüben.

Der Massenmord der Nazis und ihrer Helfer an europäischen Juden gilt in seiner Art und der Zahl von etwa sechs Millionen Opfern als einzigartig und ist nicht mit dem Streit zwischen Israelis und Palästinensern um Land zu vergleichen. Der ehemalige iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hatte den Holocaust wiederholt als "Märchen" abgetan. Sein Nachfolger Hassan Rouhani ist zwar auch ein scharfer Kritiker Israels, distanzierte sich 2013 aber von Ahmadinejads Äußerungen. Der Holocaust sei eine bittere historische Tatsache, die auch der Iran verurteile.

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