Wortgefecht überschattet Debatte im UN-Sicherheitsrat

Die Botschafter Israels und Palästinas sorgten für einen Eklat.

Dass es im UNO-Sicherheitsrat schon mal ruppiger zugehen kann, ist bekannt. Was jedoch am Montag in New York geschah, war selbst für Kenner und Beobachter neu. Bei der Debatte um eine geplante Resolution zum Stopp des israelischen Siedlungsbaus in den Palästinensergebieten, forderte der israelische UNO-Botschafter Danny Danon den Palästinenser Riyad Mansour auf, Angriffe von Palästinensern auf Israelis zu verurteilen.

"Werden Sie die terrorisitischen Angriffe auf Israelis verurteilten?", fragt Danon.

Mansour reagierte nicht umgehend darauf, weil sein Mikrophon ausgeschaltet war. Aber dann: "Ja, wir verurteilen alle Angriffe auf Zivilisten, auch Angriffe auf Palästinenser. Tun Sie das auch?"

"Schande über euch für die Glorifizierung des Terrorismus", rief Danon. "Schämen Sie sich."

Darauf entgegnete Mansour: "Schande über euch für das Töten palästinensischer Kinder."

Obwohl vom chinesischen Botschafter Liu Jieyi, der Sitzungspräsident, zur Ordnung gerufen, hörten beide nicht auf und beschimpften einander über die offenen Mikrofone gegenseitig weiter.

Danon: "Sie können es hier nicht sagen. Palästinensische Kinder schauen Ihnen zu. Ich verurteile alle terroristischen Akte - ein Satz den Sie nicht sagen können. Schämen Sie sich, Schande über Sie."

Mansour sichtlich wütend: "Lassen Sie mein Volk frei. Schande über Sie! Schande über Sie! Schande über Sie! Sie sind ein Besetzer."

Der Sitzungspräsident rief erneut zur Ordnung auf, doch der Schlagabtausch ging weiter.

Resolutionsentwurf

Der Resolutionsentwurf wird von mehreren arabischen Staaten verhandelt und liegt dem UNO-Sicherheitsrat noch nicht offiziell vor. Die USA hatten 2011 gegen einen ähnlichen Entwurf ihr Veto eingelegt.

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