IS-Anschläge im Jemen: Mindesten 40 Tote

Das ist nicht der erste Selbstmordanschlag in der Stadt Mukalla (Archivbild).
Die Terrormiliz IS bekannte sich zu dem Anschlag.

Im Jemen ist die Zahl der Toten durch Anschläge in der Hafenstadt Mukalla am Sonntag auf fast 40 gestiegen. Zunächst riss ein Selbstmordattentäter mindestens 31 Polizeirekruten in den Tod und verletzte mehr als 60 weitere Menschen, wie Ärzte mitteilten. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich der auf Terror-Propaganda spezialisierten Site Intelligence Group zufolge zu dem Attentat. Bei einem Attentat auf den Sicherheitschef der Stadt, Mubarak al-Ubthani, wurden wenig später sechs seiner Leibwächter getötet. Al-Ubthani wurde leicht verletzt.

Einfluss im Machtvakuum ausgedehnt

Erst am Donnerstag waren bei einem Anschlag auf einem Armeegelände in Mukalla mindestens sieben Menschen getötet worden, auch hier bekannte sich der IS. Anfang Mai hatten Regierungstruppen die Stadt aus den Händen des Terrornetzwerkes Al-Kaida befreit. Der mächtige Ableger der Organisation im Jemen und auch der Islamische Staat konnten ihren Einfluss im Machtvakuum des Bürgerkriegslandes in den vergangenen Monaten ausdehnen.

Der Jemen gilt als Hochburg der islamistischen Al-Kaida. Der örtliche Ableger wird von westlichen Experten als besonders gefährlich eingestuft. Die USA setzten jahrelang Drohnen gegen Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel ein. Mukalla war ein Jahr lang von Al-Kaida-Kämpfern kontrolliert worden, erst im vergangenen Monat hatten Regierungstruppen die Stadt zurückerobert. Sie wurden dabei von Spezialkräften aus den USA, aus Saudi-Arabien und den Emiraten unterstützt.

Im Jemen kämpfen schiitische Houthi-Rebellen gemeinsam mit Verbündeten gegen Anhänger von Präsident Abd Rabbu Mansur Hadi. Dabei kamen mehr als 6.000 Menschen ums Leben. Betroffen ist vor allem das von Houthis kontrollierte Zentrum und der Norden des Landes, während sich im Süden ein Sicherheitsvakuum bildete. Im März 2015 begann ein Bündnis aus arabischen Ländern unter Führung Saudi-Arabiens, Stellungen der Rebellen zu bombardieren. In dem Bürgerkriegsland gilt seit etwa einem Monat eine brüchige Waffenruhe.

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