Erschreckende Videobotschaft einer iranischen Journalistin

Nazila Maroofian
Ihr Gesicht ist noch von der letzten Verhaftung gezeichnet. Nazila Maroofian gelang nach Morddrohungen die Flucht ins Ausland, von wo sie Bericht ablegt.

Das Gesicht der Journalistin zeigt noch deutliche Spuren von Gewalt. Die Spuren auf ihrem Körper und ihrer Seele kann man nur erahnen. Nazila Maroofian ist Journalistin im Iran - besser gesagt, war. Wegen ihrer Arbeit wurde sie allein im vergangenen Jahr vier Mal verhaftet. Nach fast jeder Enthaftung hat sie ein Foto von sich in Freiheit gepostet, mit Blumenstrauß in der Hand - und ohne Kopftuch.

Nazila Maroofian

Nun hat sie eine Videobotschaft veröffentlicht, in der sie erschreckende Details preisgibt. Details, über die sie im Iran nicht hätte sprechen können. Ihr ist die Flucht ins Ausland gelungen, sie soll sich in Frankreich aufhalten. Während sie spricht, zittert ihre Stimme immer wieder und um ihren Schmerz zu unterdrücken, lächelt sie. Sie hält immer wieder inne - man merkt, dass ihr das Sprechen nicht leicht fällt.

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"Es passiert allen, viele reden nicht darüber"

Die Verletzungen seien ein Überbleibsel ihrer letzten Verhaftung, bei der sie von Männern verprügelt und gefoltert worden sein soll. Frauen hätten dabei zugesehen. Maroofian berichtet auch von sexuellem Missbrauch. "Ich sage das nicht, weil das nur mir passiert ist. Ich sage es, weil es allen passiert, aber viele reden nicht darüber."

Das Video, in dem Maroofian in ihrer Landessprache Farsi spricht, zeigt, wie schwer ihr die Worte über die Lippen kommen. Sie ringt immer wieder um Fassung. Lesen Sie unter dem Video weiter, was sie zu sagen hat.

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