45 Jahre nach Geiseldrama in US-Botschaft: "Iran fügt der Welt Schmerz zu"

45 Jahre nach Geiseldrama in US-Botschaft: "Iran fügt der Welt Schmerz zu"
Barry Rosen war mit 51 weiteren US-Diplomaten 444 Tage lang in Gefangenschaft iranischer Islamisten. 45 Jahre später spricht er im KURIER über die damalige und heutige Lage im Land

Sie gehört noch immer zu den größten außenpolitischen Niederlagen der USA und hat den Grundstein für die Feindschaft zwischen den ehemals befreundeten Ländern gelegt. Die über einjährige Geiselnahme von 52 US-Botschaftsmitgliedern bietet bis heute Stoff für Dokumentationen und Verfilmungen.

Barry Rosen war damals als Presse-Attaché in der US-Botschaft stationiert. Seine Liebe zum Iran reicht aber zu den 60er-Jahren zurück, als er im Rahmen des US-Friedenskorps in den Iran kam, die Sprache lernte und ein zweites Zuhause fand. Doch dieses wurde mit der Islamischen Revolution bald zu einem Gefängnis, in dem er gefesselt und geschlagen wurde und Scheinhinrichtungen durchleben musste.

KURIER: Es sind 45 Jahre seit der Islamischen Revolution vergangen – haben die Iraner bekommen, was sie wollten?

Barry Rosen: Ich glaube nicht, dass irgendjemandem damals klar war, was gerade passiert. Der Schah hatte den Iran gerade verlassen und viele Iraner wollten eine Demokratie, es gab die extremen Linken und das islamische Netzwerk. Auf den Straßen herrschte enormes Chaos und die Übergangsregierung hatte große Probleme sich durchzusetzen, während andere dabei waren, die Islamische Verfassung aufzusetzen.

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