Impfstoffe: Britische Regierung rechnet weiter mit stabilen Lieferungen

FILE PHOTO: A healthcare worker holds a vial of the AstraZeneca/Oxford University COVID-19 vaccine at the Pentland Medical Practice in Currie, Scotland
Man will aber wegen AstraZeneca mit benachbarten oder befreundeten Ländern kooperieren.

Trotz des Streits der EU mit AstraZeneca über gekürzte Impfstoff-Lieferungen rechnet die britische Regierung weiterhin mit einer stabilen Versorgung des eigenen Landes. Es werde keine Störungen bei den Lieferungen der Impfdosen geben, sagte der britische Staatsminister Michael Gove am Donnerstag dem Sender BBC. "Es ist der Fall, dass die Lieferungen, die geplant und bezahlt worden sind, auch weitergehen sollen."

Die EU hatte AstraZeneca zuvor aufgefordert, Dosen in EU-Länder zu liefern, die in britischen Werken hergestellt werden. Auf die Frage, ob die britische Regierung Lieferungen von AstraZeneca in die EU im Zweifelsfall blockieren würde, antwortete Gove: "Das Entscheidende ist, dass wir sicherstellen, dass der Zeitplan unseres Impfprogramms weitergeht." Allerdings wolle man auch mit benachbarten und befreundeten Ländern kooperieren und im Dialog bleiben, damit auch dort möglichst viele Menschen schnell geimpft werden könnten.

"Impf-Nationalismus"

Der wissenschaftliche Berater der Regierung, Jeremy Farrar, sagte dem Sender, Impf-Nationalismus diene niemandem. Es sei auch im Interesse Großbritanniens, dass in aller Welt so viele Menschen wie möglich geimpft werden.

Die EU-Kommission und die 27 Mitgliedsstaaten streiten mit dem britisch-schwedischen Unternehmen, seit dieses eine drastische Lieferkürzung für die EU angekündigt hatte. Nach EU-Angaben soll nur ein Viertel der bestellten Menge ankommen. Doch brachte auch ein Krisentreffen mit Unternehmenschef Pascal Soriot am Mittwochabend keinen Durchbruch. Wann die vertraglich vereinbarte Menge kommt, ist weiter offen.

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