Illegale Parties in Großbritannien: Ein Sommer des Unmuts

Nicht nur auf den Straßen von London herrscht Partystimmung
Wildcamping und Illegale Raves. Polizei ruft nach Ordnung. Kriminologe warnt vor politischer Arroganz

Als Ende Juni Tausende Briten den Strand von Bournemouth stürmten und soziale Distanzregeln missachteten, endete das mit betrunkenen Raufereien, Müllbergen und genereller Aufregung. Die Behörden sprachen von einem „schwerwiegenden Vorfall“.

Explosiver Cocktail

Aber das war nur eines der ersten Signale für einen britischen Sommer der sozialen Unruhe und Unordnung. Lockdown, Rassismus-Proteste, Wirtschaftseinbruch, Brexit: das alles ist ein Cocktail, der laut Experten zu viel Unmut, und Regelverletzungen, geführt hat. „Es gibt so viele Probleme, bei denen so viele Leute gegensätzliche Ansichten vertreten, dass die Gefahr anhaltender Unruhe besteht“, sagte Polizeipräsident Paul Griffiths und warnte vor einem heißen „Sommer der Unzufriedenheit“.

Johnson-Berater als schlechtes Beispiel

Tatsächlich kämpfen Polizei und Behörden seit Wochen gegen diverse Formen von „Störungen“ wie illegale Raves und „Wildcamping“. Peter Joyce, Kriminologe an der Universität Glyndwr, argumentierte in einer Analyse, dass die Verstöße von Dominic Cummings – Berater von Premier Boris Johnson – gegen die Ausgangssperre zum Unmut entscheidend beigetragen haben: „Das riecht nach politischer Arroganz einer Regierung, die nicht mit der öffentlichen Meinung im Einklang ist.“

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