Standen bei Hymne nicht auf: Fußballfans in Hongkong verhaftet

Standen bei Hymne nicht auf: Fußballfans in Hongkong verhaftet
Rund um den 35. Jahrestag des Tian'anmen-Massakers am 4. Juni kommt es in Hongkong täglich zu Festnahmen. Zwei aus Großbritannien abgestellte Richter traten deshalb am Donnerstag zurück.

Das Stadion war gut gefüllt an diesem Donnerstag, ein Menschenmeer aus Rot und Weiß. Auch das Team verkaufte sich gut: Die Fußball-Nationalmannschaft von Hongkong holte gegen den deutlich stärkeren Iran im Qualifikationsspiel für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 ein beachtliches 2:4. Und doch schreibt die Sonderverwaltungszone im Anschluss an das Spiel weltweit wieder Negativschlagzeilen, in deren Folge sogar zwei bekannte Richter ihr Amt zurücklegten.

Drei Fans, zwei Männer und eine Frau im Alter von 18 bis 31 Jahren, wurden unmittelbar nach Spielende festgenommen. Weil sie, so die Erklärung der Hongkonger Polizei, "dem Spielfeld den Rücken gekehrt hatten und nicht aufgestanden waren", als die chinesische Nationalhymne erklungen war. Seit die Regierung Ende März ein neues Sicherheitsgesetz verabschiedet hat, gilt das Beleidigen der Hymne als Verbrechen. Dass die drei Fans verurteilt werden, ist also wahrscheinlich - ihnen drohen bis zu drei Jahre Haft.

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