Große Sonntagsdemonstration in Weißrussland gegen Lukaschenko

Opposition protests continue in Minsk
Vergangenen Sonntag demonstrierten rund 150.000 Menschen. Am Samstag gab es bei Demos zahlreiche Festnahmen.

Die Gegner des umstrittenen Staatschefs Alexander Lukaschenko in Weißrussland (Belarus) haben für diesen Sonntag zu neuen Massenprotesten im ganzen Land aufgerufen. Die weißrussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja rief in einem Videoclip dazu auf, bei dem "Marsch der Gerechtigkeit" weiter für ein Land zu kämpfen, in dem es sich zu leben lohne.

"Jede Woche zeigt Ihr Euch selbst und der Welt, dass das belarussische Volk eine Kraft ist", sagte die 38-Jährige in ihrem Exil in der EU. Die Aktion beginnt gegen 13.00 Uhr an verschiedenen Stellen im Land. Am vergangenen Sonntag gingen Beobachtern zufolge rund 150.000 Demonstranten auf die Straße. Bereits am Samstag hatten Frauen bei einem Protestmarsch den Rücktritt Lukaschenkos gefordert. Es gab mehr als 140 Festnahmen, wie das Menschenrechtszentrum Wesna mitteilte.

Forderung nach härterem Einschreiten

Die Sicherheitskräfte gingen zuletzt immer brutaler gegen friedliche Demonstranten vor. Der oft als "letzter Diktator Europas" bezeichnete Lukaschenko hatte gefordert, bei nicht genehmigten Protesten härter einzuschreiten.

Seit der Präsidentenwahl am 9. August kommt es in Weißrussland täglich zu Protesten. Lukaschenko hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen nach 26 Jahren im Amt zum Wahlsieger erklären lassen. Die Opposition hält dagegen Tichanowskaja für die wahre Siegerin.

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