Großbritannien: "Willkommen beim Brexit, Sir"

Johnson müsste seinen englischen Radsattel in Italien ordern
Premier Boris Johnson hatte einen „großartigen Moment“ gefeiert, erntet jetzt aber Kritik für leere Supermarktregale in Nordirland, Fischprobleme in Schottland.

Nach einer kurzen Verschnaufpause zum Jahreswechsel steht der britische Premier Boris Johnson, wieder einmal, unter Druck.

Bei einem Radausflug im Osten Londons am Sonntag wurde er mehr als 11 Kilometer von seiner Wohnung entfernt gesichtet. Kritiker fragen nun, ob das dem Geist der englischen Lockdown-Regeln, laut derer man sich im lokalen Umfeld bewegen soll, entspricht.

Ein Thema, vor dem Johnson auf keinen Fall mehr davonradeln kann, ist der Brexit, den der Premier als „großartigen Moment“ für Großbritannien gefeiert hatte. Seine Folgen – und Kritik daran – tauchen aber bereits in verschiedenen Teilen des von der Corona-Krise schwer gezeichneten Landes auf.

So macht derzeit ein TV-Beitrag über Fähren-Ankünfte in den Niederlanden Furore. Er zeigt wie Grenzbeamte einem Briten Schinkensandwiches abnehmen, weil Produkte tierischen Ursprungs unter dem Brexit-Handelsabkommen nicht mehr in die EU eingeführt werden dürfen. Auf die Frage, ob er das Brot behalten darf, meint ein Beamter: „Nein, alles wird beschlagnahmt. Willkommen beim Brexit, Sir“.

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