Getreide als Einsatz im Machtpoker

Getreide als Einsatz im Machtpoker
Die Präsidenten Putin (Russland), Erdoğan (Türkei) und Raisi (Iran) trafen einander, um über die Ukraine und Syrien zu sprechen – und ihre regionalen Interessen.

„Wir haben uns daran gewöhnt. Komisch ist es, wenn sie nicht schießen“, sagt Andriy, ein ukrainischer Bauer im Donbass zu Reuters-Journalisten. Täglich hagelt es Bomben und Raketen auf sein Feld – dennoch steigt Andriy jeden Morgen auf seinen Traktor und bringt die Ernte ein. Noch sind Speicherkapazitäten für sein Getreide vorhanden – doch nicht mehr lange. Die russische Seeblockade im Schwarzen Meer verhindert ukrainische Getreideausfuhren, was zu massiven Hungersnöten in Entwicklungsländern führen könnte.

Dadurch drohen volle Getreidesilos – und damit tonnenweise verdorbenes Getreide, das weder den Ukrainern durch den harten Winter helfen könnte, geschweige denn den Bauern Lohn einbrächte. Die Hoffnungen der Ukraine ruhen auf den Verhandlungen mit der Türkei, Russland und den Vereinten Nationen, die in den kommenden Tagen abgeschlossen werden sollen. Dem Vernehmen nach ist eine Lösung in Sicht, in der die Türkei eine große Rolle als Vermittler, aber auch als Zentrum von Kontrollinstanzen zur Überwachung des Getreidetransports spielen dürfte.

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