Gesundheitsminister Lauterbach glaubt nicht an schnellen Sieg über Corona
Seine Anhänger schätzen ihn für seine klaren, markanten Aussagen zur Pandemie, seine Gegner halten ihn für eine Corona-Kassandra, die ständig nur Pessimismus verbreite. Karl Lauterbach, der neue SPD-Gesundheitsminister der deutschen Ampelkoalition, macht auch in seinen ersten Interviews als Ressortchef einige Dinge sehr deutlich. So erklärt er gegenüber de TV-Sender der "Bildzeitung", dass uns das Coronavirus noch wohl ziemlich lange beschäftigen wird: "„Corona ganz zu besiegen wird uns über die absehbare Periode (seiner Amtszeit, Anm.) – vier Jahre – nicht gelingen. Da muss man realistisch sein.“
Weitere Impfungen
Hauptgrund dafür seien die regelmäßig auftretenden Mutationen des Virus, wie etwa die sich gerade explosionsartig ausbreitende Omikron-Variante. Um diese in Schach zu halten, meint Lauterbach, sei die dritte Impfung notwendiger denn je. Und damit könnte auch noch lange nicht Schluss sein: "Ob und wann eine vierte Impfung notwendig werden könnte, „wird sehr stark davon abhängen, wie schwer man bei Omikron erkrankt und ob es weitere Varianten gibt.“ Nur ein gutes und dichtes Angebot an Impfstoffen könne helfen, die Pandemie einigermaßen in Schach zu halten - und schon einmal deshalb sei Impfen auch eine Art Bürgerpflicht: "Impfen ist keine Privatsache".
Ruf nach Impfpflicht
Während der deutsche Bundestag gerade eine Impfpflicht nur für spezielle Berufsgruppen wie Pfleger beschlossen, geht Lauterbach inzwischen weiter. Lange Gegner einer allgemeinen Impfpflicht, plädiert der Sozialdemokrat jetzt offen dafür: "Wenn sich die Diagnose verändert, dann muss sich eben auch die Therapie ändern."
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