Warum es so rasch zu keiner Waffenruhe in Gaza kommen dürfte

Warum es so rasch zu keiner Waffenruhe in Gaza kommen dürfte
Von einer massiven Eskalation im Norden Israels bis hin zu einem Verhandlungserfolg zwischen Hamas und Israel ist vieles möglich.

Während es zwischen Hisbollah und Israel zu immer heftigerem Beschuss kommt – am Dienstag hatten die Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) mit Taleb Abdullah einen hochrangigen Hisbollah-Kommandanten getötet – scheint der US-Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen weiterhin blockiert zu sein. 

Der Plan, der am Montag vom UN-Sicherheitsrat abgesegnet worden war, sieht vor, dass eine vorübergehende, sechs Wochen lange Feuerpause eingehalten wird und währenddessen weibliche, alte und kranke israelische Geiseln freikommen. Im Gegenzug würden in Israel inhaftierte Palästinenser freigelassen. In der zweiten Phase würden laut Biden alle noch lebenden Geiseln, einschließlich der männlichen Soldaten, freigelassen. Die israelischen Streitkräfte würden sich aus dem Gazastreifen zurückziehen. Die dritte Phase sieht den Beginn eines umfassenden Wiederaufbaus des Gazastreifens vor. Der könnte nach den Zerstörungen des Kriegs Jahrzehnte dauern.

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Neue Forderungen

Mittlerweile hat die Hamas allerdings Änderungsforderungen aufgestellt. Sie wolle etwa selbst einhundert zu langjährigen Haftstrafen verurteilte Palästinenser auswählen, die aus israelischen Gefängnissen freikommen sollten. Ein Ausschluss bestimmter Gefangener von der Vereinbarung - wie von Israel verlangt - werde abgelehnt. Außerdem müsse es einen vollständigen Abzug israelischer Soldaten aus dem Gazastreifen geben, bekräftigte ein hochrangiger Vertreter der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation am Donnerstag.

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