Nach heftigem Streit: G7 einigen sich wohl auf 50 Milliarden für die Ukraine

Nach heftigem Streit: G7 einigen sich wohl auf 50 Milliarden für die Ukraine
Zuvor hatte es zwischen europäischen Regierungschefs und US-Präsident Joe Biden schwer gekracht. Das Geld soll aus eingefrorenem russischen Vermögen stammen.

Die Sonne scheint durch die Olivenbäume im süditalienischen Apulien, wo sich Dutzende Reporter aus aller Welt eingefunden haben. Eine blonde Frau zückt ihr Handy, um ein Selfie zu knipsen - nicht etwa mit den Regierungschefs der sieben mächtigsten westlichen Staaten (G7), die gerade den Raum betreten haben, sondern mit der Masse an Journalisten hinter ihr. Die Frau ist die diesjährige Gastgeberin: Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.

Nach heftigem Streit: G7 einigen sich wohl auf 50 Milliarden für die Ukraine

Italiens rechte Regierungschefin Giorgia Meloni hielt die große Menge an Journalisten beim G7-Gipfel in einem Selfie fest.

Die Szene zeigt, wie viel Lockerheit und Selbstbewusstsein die 47-Jährige aktuell ausstrahlt. National sitzt die Regierungschefin fest im Sattel, im Gegensatz zu anderen europäischen Schwergewichten wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Deutschlands Kanzler Olaf Scholz verlieh die EU-Wahl Meloni Rückenwind: Ihre postfaschistischen Fratelli d'Italia gingen mit 29 Prozent der Stimmen als Sieger hervor. 

Auch auf dem internationalen Parkett wird die Rechtspolitikerin inzwischen geschätzt, auch dank ihrer felsenfesten Unterstützung für die Ukraine - ganz anders, als viele Beobachter das noch zu ihrem Amtsantritt vor zwei Jahren erwartet hatten. So begrüßte sie fast alle G7-Mitglieder typisch italienisch mit Wangenküsschen - außer Scholz und Japans Premier Kishida Fumio.

Im Inneren des ganz in weiß gehaltenen Luxushotels Borgo Egnazia wurde es dann schnell ernst. Schon im Vorfeld des Gipfels war die Stimmung zwischen den europäischen G7-Mitgliedern - Macron, Meloni, Scholz und Rishi Sunak (Großbritannien) sowie die EU-Gäste Ursula von der Leyen (Kommission) und Charles Michel (EU-Rat) - und US-Präsident Joe Biden frostig. Im Gegensatz zum apulischen Wetter.

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