Wo waren die Abweichler? Warum Merz Feinde in Union und SPD hat

Election of German Chancellor and swearing-in of the cabinet at Bundestag in Berlin
Woher kamen die 18 Gegenstimmen im ersten Wahlgang? Gründe für Unzufriedenheit gibt es für Abgeordnete beider Koalitionsparteien.

Die Fassungslosigkeit war vor dem Plenarsaal des Deutschen Bundestags an diesem geschichtsträchtigen Tag fast greifbar. "Wer so etwas macht, hat offenbar nicht verstanden, worum es in Deutschland gerade geht", stammelte Karin Prien ins ARD-Mikrofon. 

Sie hätte zu diesem Zeitpunkt eigentlich bereits als neue Bildungsministerin angelobt sein sollen.

Es war noch eine der schärfsten Aussagen aus den Reihen der Union und der SPD. Spitzenfunktionäre beider Parteien gaben sonst eher leise Töne von sich, obwohl Friedrich Merz im ersten Wahldurchgang ganze 18 Stimmen für die Kanzlerschaft gefehlt hatten. Doch weil es eine geheime Abstimmung war, konnte niemand sicher sein, ob nicht die eigene Partei schuld war an diesem Debakel.

Merz ist Kanzler, doch schon wieder fehlten mindestens drei Stimmen

Erst im zweiten Wahlgang am Dienstagnachmittag klappte es schließlich: Merz wurde mit 325 Stimmen vom Bundestag zum neuen Kanzler gewählt - bezeichnenderweise hatten auch diesmal nicht alle 328 Abgeordneten der Koalitionsparteien für ihn gestimmt.

In beiden Lagern gab es wohl gute Gründe für die etwaigen Abweichler:

Was für Gegenstimmen aus der SPD sprach

Election of German Chancellor and swearing-in of the cabinet at Bundestag in Berlin

Friedrich Merz (Mitte) im Gespräch mit den Fraktionschefs Lars Klingbeil (links, SPD) und Jens Spahn (CDU).

Kommentare