Frankreich-Wahl: 100 Euro fürs Kreuzerl

Frankreich-Wahl: 100 Euro fürs Kreuzerl
In Frankreich hat heute, Sonntag, die erste Runde der Präsidentenwahl begonnen. Firmen bieten ihren Mitarbeiter Prämien, wenn sie wählen gehen.

Seit 8 Uhr sind die Wahllokale in Frankreich geöffnet. Die Grand Nation geht heute in die erste Runde der Präsidentenwahl.

Staatschef Emmanuel Macron hofft auf eine zweite Amtszeit, seine größte Konkurrentin: die Rechte Marine Le Pen. Hoffnung auf einen Einzug in die Stichwahl am 24. April macht sich auch der Linke Jean-Luc Mélenchon. Insgesamt treten zwölf Kandidatinnen und Kandidaten an.

Der französische Wahlkampf kam nur schleppend in Gang, mit einer hohen Wahlbeteiligung wurde schon im Vorfeld nicht gerechnet. Mit Stand Mittag haben 25,48 Prozent der registrierten Wähler ihre Stimme abgegeben. Damit war die Wahlbeteiligung zunächst niedriger als zum gleichen Zeitpunkt des ersten Wahlgangs 2017, als sie bei 28,54 Prozent lag. 2007 hatten bis Mittag sogar 30,88 Prozent der Wähler abgestimmt, bei der historisch niedrigen Beteiligung 2002 lag der Wert bei 21,39 Prozent.

Drei von zehn Franzosen wussten kurz vor der Wahl noch nicht, für wen sie stimmen würden.

Wahlprämie

Mit ungewöhnlichen Einzelaktionen wird darum in Frankreich versucht, die Wahlbeteiligung zu erhöhen. So versprach der Chef einer Immobilienagentur in Le Creusot im Burgund seinen Beschäftigten eine Prämie von 100 Euro, wenn sie zur Wahl gehen, wie die Zeitung Le Parisien berichtete.

"Als ich die Wahrscheinlichkeit einer sehr hohen Wahlenthaltung gesehen habe, habe ich mir gesagt, dass ich etwas tun muss", sagte Inhaber Pierre-Jacques Laskar. Also habe er seinen 14 Arbeitnehmern die Prämie versprochen, 50 Euro für jeden der zwei Wahlgänge. 

In Frankreich wird die Teilnahme an der Wahl in der Wählerkarte abgestempelt, der Nachweis ist also einfach.

Skipass für einen Euro

Insofern leicht zu praktizieren ist auch das Angebot im Wintersportort Gets in den französischen Alpen, der Wählerinnen und Wählern den Ski-Pass am Sonntag für einen Euro statt für 37,50 Euro anbietet.

Auch Spaziergänger, die gewählt hätten, könnten die Gondelbahn für einen Euro nutzen. Seinem Lieblingssport am Sonntag nachzugehen, müsse der Bürgerpflicht des Wählens nicht im Wege stehen, teilte der Ort mit, der mit der Aktion auch die Wintersportsaison beendet.

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