Explosion der Krim-Brücke: "Russland wird Vergeltung üben"

Explosion der Krim-Brücke: "Russland wird Vergeltung üben"
Die Krim-Brücke war Russlands "Lebensader" für die im Südosten der Ukraine stationierten Truppen. Wie es nun weitergehen könnte.

Samstagmorgen in Kiew: Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt wurde eine überdimensionale Briefmarke aufgestellt, ein Werk eines ukrainischen Künstlerkollektivs. Sie zeigt die Kertsch-Brücke in Flammen. Fußgänger bleiben vor dem Bild stehen, lachen, machen Selfies.

Die brennende Krim-Brücke ist längst nicht mehr nur ein Bild, sondern Wirklichkeit: Am Samstagmorgen, einen Tag nach dem 70. Geburtstag des russischen Präsidenten Wladimir Putin, kam es zu Explosionen auf der Brücke zwischen dem russischen Festland und der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Ein vom Festland kommender Lkw dürfte explodiert und den Tankwagon eines Güterzugs in Brand gesetzt haben. Putins Prestige-Projekt ist teilweise eingestürzt: Sowohl die Eisenbahnverbindung als auch die Autobahn darauf sind vorerst nicht funktionsfähig. Mindestens drei Menschen sollen dabei gestorben sein.

"Doppelte Niederlage"

Eine "doppelte Niederlage für Putin", nennt der Politikwissenschafter und Russland-Experte Gerhard Mangott den Anschlag. "Die Brücke symbolisiert einerseits Russlands Anspruch auf die Krim. Andererseits ist sie wesentlich für die Versorgung der russischen Truppen in der Ukraine." Militärexperte Oberst Markus Reisner bezeichnet die Brücke als "Lebensader" für die im Südosten der Ukraine stationierten russischen Truppen. Jetzt müsse man ausweichen über die Infrastruktur der annektierten Oblaste, doch die sei wesentlich schlechter ausgebaut.

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