Einige Staaten – zunächst ja auch Österreich – entschieden sich für den Weg eines Teil-Lockdowns bzw. Lockdown Light, bei dem ein Teil des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens erhalten bleiben konnte.
Andere Staaten umschifften den Lockdown und lassen Restaurants, Cafés, Geschäfte offen. Doch auch in diesen Ländern gibt es selbstverständlich Corona-Maßnahmen. Etwa Ausgangsbeschränkungen, die in manchen Ländern früher (in Teilen Portugals an Wochenenden zum Beispiel ab 13 Uhr) und in manchen Ländern später beginnen (Kosovo 23.30 Uhr).
Griechenland
Streng sind die Lockdown-Bestimmungen insbesondere in Griechenland. Wer sich die vergleichsweise niedrigen Zahlen der Coronavirus-Inzidenzen ansieht, mag sich deshalb allerdings wundern. Doch Griechenland schwört auf schnelle, strenge Maßnahmen. Damit hat das Land bereits im Frühjahr gute Ergebnisse erzielt: Schon wenige Wochen nach dem Ausbruch des Virus in Europa im Februar hatte die griechische Regierung strenge Lockdown-Maßnahmen ergriffen.
Nun gilt seit 7. November ein neuerlicher Lockdown. Alle Geschäfte außer Supermärkte und Apotheken mussten schließen. Wer tagsüber einkaufen oder zum Arzt gehen will, muss per SMS darüber informieren. Außerdem gilt von 21.00 bis 5.00 Uhr eine allgemeine Ausgangssperre. Vergangenen Montag kamen noch flächendeckende Kindergarten- und Schulschließungen hinzu. Der Lockdown soll zumindest noch zwei Wochen gelten.
Tschechische Republik
Wegen der Rekord-Neuinfektionen sind in Tschechien Geschäfte mit Ausnahme des täglichen Bedarfs seit einem Monat geschlossen. Alle Bildungseinrichtungen mit Ausnahme der Kindergärten sind in Tschechien seit Mitte Oktober geschlossen. Doch vor allem im Bereich der Volksschulen und Unterstufe wächst der Druck auf die Regierung für eine Wiedereröffnung. Was die Restriktionen generell angeht, ist nicht mit einer Lockerung vor Dezember zu rechnen.
Über eine Lockerung in der vergangenen Woche wunderten sich allerdings die Tschechen: Seit Mittwoch dürfen Tiersalons - anders als Friseursalons für Menschen – wieder öffnen.
Belgien
Seit über einem Monat haben die Restaurants, Kaffeehäuser und Bars schon geschlossen. Anfang November machte auch der Handel zu, nur Lebensmittelläden, Apotheken und Baumärkte dürfen offen halten. Schulunterricht haben nur die Kleinsten, die anderen Kinder wechseln sich ab: Die eine Hälfte geht in die Schule, die andere Hälfte hat Online-Unterricht.
Spanien
Die Regeln sind je nach Region sehr unterschiedlich. Die meisten Gaststätten und Kulturbetriebe sind zu, fast alle autonomen Regionen und auch viele Gemeinden sind abgesperrt. Kindergärten und Schulen sind noch offen. Einige Regionen fordern ganztägige Ausgangssperren wie im Frühjahr. Die Regierung in Madrid lehnt dies aber bisher ab.
Deutschland
Der Einzelhandel ist offen, Gaststätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sind zu. Nachdem die Zahl der Neuinfektionen Montag bis Mittwoch unter dem Vorwochenwert gelegen hatte, lag sie Donnerstag und Freitag wieder darüber. Mit Blick darauf sollen die Maßnahmen laut Medienberichten erneut verlängert werden.
Niederlande
Das Land befindet sich seit Mitte Oktober im Teil-Lockdown, der locker begann, nach und nach aber verschärft wurde. Cafés, Restaurants und Clubs sind zu, ebenso wie Bäder und Zoos. Hausbesuche wurden zwischendurch auf zwei Personen beschränkt, mittlerweile dürfen es wieder drei sein. Die Neuinfektionen sind (auf hohem Niveau) rückläufig.
Italien
Italien wählt Maßnahmen nach einem Ampelprinzip. Acht Regionen sind derzeit rot – darunter die Lombardei, das Piemont, das Aostatal und Kalabrien. Dort dürfen die Menschen ihr Haus auch tagsüber nur verlassen, um zur Arbeit, zum Arzt oder in den Supermarkt zu gehen. 43 % der Italiener wünschen sich einen kompletten Lockdown.
Portugal
Lockdown-Light in ausgewählten Regionen, betrifft rund 70 % der Bevölkerung. Portugiesen sollen von zu Hause aus zu arbeiten und die Wohnung nur aus triftigem Grund zu verlassen. Spaziergänge und Restaurantbesuche sind erlaubt (bis 23 Uhr). Die Gaststätten bleiben offen – ebenso wie Schulen. Märkte sind verboten.
Schweiz
Kein Lockdown, aber verschärfte Maßnahmen. Bars und Restaurants sind weiter offen, allerdings nur bis 23 Uhr, Clubs sind zu. Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen sowie sportliche und kulturelle Aktivitäten mit mehr als 15 Personen sind untersagt. Einzelne Kantone haben strengere Maßnahmen getroffen. Maskenpflicht.
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