EU spendet nochmal 200 Millionen Corona-Impfdosen für ärmere Länder

EU spendet nochmal 200 Millionen Corona-Impfdosen für ärmere Länder
In zahlreichen Ländern des globalen Südens sind weniger als zwei Prozent der Bevölkerung geimpft.

Die Europäische Union will 200 Millionen weitere Corona-Impfdosen für Länder des globalen Südens spenden. Das kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in ihrer zweiten Rede zur Lage der Union in Straßburg an.

Doppelt so viele Dosen wie zugesagt

Von der Leyen sprach von einer "Investition in die Solidarität und einer Investition in die weltweite Gesundheit." Damit verdopple die EU ihre Spendenzusagen nahezu auf nun insgesamt 450 Millionen Impfdosen.

Von der Leyen nannte den Kampf gegen die Corona-Pandemie "eine der großen geopolitischen Fragen unserer Zeit". Sie betonte, bisher seien "weniger als ein Prozent der Dosen weltweit in Ländern mit niedrigem Einkommen verabreicht worden." Die Kommissionspräsidentin verwies auch darauf, dass die EU eine Milliarde Euro investieren würde, um die Produktion von Impfstoffen in Afrika zu fördern.

Globale Ungleichheit

30,4 Prozent der weltweiten Bevölkerung gelten aktuell als vollständig geimpft. Während in Ländern wie Dänemark, Schweden und Kanada über zwei Drittel der Bevölkerung zumindest eine Impfdosis erhalten haben und nicht nur in Österreich bereits dritte Impfungen vergeben werden, liegt der Impffortschritt in Afrika zum Teil unter zwei Prozent: In Nigeria haben laut Our World in Data etwa erst 1,9 Prozent der Bevölkerung einen Stich erhalten. In Tansania sind es nicht einmal 0,6 Prozent.

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