EU-Beitritt: Für die Balkanstaaten eine Straße nach nirgendwo

EU-Beitritt: Für die Balkanstaaten eine Straße nach nirgendwo
Einige Länder werden trotz Reformen vertröstet, ohne dass sich klare Perspektiven oder konkrete Beitrittsdaten ergäben. Daran wird auch der heutige EU-Gipfel in Slowenien nichts ändern.

Man kann mitzählen: Jeden Tag verlassen im Schnitt 27 Nordmazedonier ihre Heimat.

Ein herber Verlust für das kleine Balkanland, das in den vergangenen zwei Jahrzehnten schon ein Zehntel seiner Bevölkerung hat abwandern sehen. „Früher war es nur eine Frage des Geldverdienens“, schildert Zoran Nechev, Politologe am Institute for Democracy, einem Think Tank in Nordmazedonien. Da gingen die Krankenpfleger, die Leiharbeiter, die Hilfskräfte – auf der Suche nach einem besseren Lohn in Westeuropa.

„Aber jetzt gehen auch die Menschen mit den hohen Löhnen. Die, die gute Jobs haben. Die Zahlen sind verheerend“, sorgt sich der junge Wissenschafter.

Dabei ist Nordmazedoniens Lage noch nicht einmal die schlimmste. In keinem anderen Land Europas gibt es höhere Emigration als in Bosnien, gleich gefolgt von Albanien.In allen sechs Staaten des Westbalkans – Albanien, Nordmazedonien, Bosnien, Serbien, Montenegro und Kosovo – mangelt an allem: An Lebensstandard, an einer sauberen Umwelt, an Rechtssicherheit, an Hoffnung.

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